Boom beim E-Commerce

29.01.2007
Von Dorothea Friedrich
Die Umsätze im elektronischen Handel wachsen in Deutschland rasant. Im Jahr 2006 kauften private Verbraucher per Internet Waren und Dienste im Wert von 46 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) jetzt mitteilte. Grundlage der Zahlen ist eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Eito im Auftrag des Bitkom.

Dank attraktiver Angebote und hoher Sicherheitsstandards werde das Internet bei den Konsumenten immer beliebter. Neben dem stationären Handel und dem traditionellen Versandgeschäft habe sich das Internet als dritte Säule fest etabliert, erklärte der Bitkom. Er geht davon aus, dass der Umsatz im elektronischen Handel mit Privatkunden bis 2010 auf 145 Milliarden Euro zulegt. Die jährliche Wachstumsrate liegt demnach bei durchschnittlich 33 Prozent.

Die beliebtesten Produkte im Internet bei Privatkunden sind Bücher, gefolgt von Tickets für Veranstaltungen und Bekleidung. Online-Kunden kaufen zunehmend höherwertige Produkte und Dienste wie Elektroartikel oder Reisen. Der durchschnittliche Wert eines Einkaufs steigt kontinuierlich an. Immer häufiger laden sich die Verbraucher in Deutschland Musik, Hörbücher, Spiele, Videos oder Software aus dem Internet direkt auf den heimischen Computer. Im Jahr 2006 stieg der Umsatz mit legalen Downloads nach Bitkom-Schätzungen um 20 Prozent auf rund 120 Millionen Euro.

Der weitaus größte Teil des elektronischen Handels entfällt mit fast 90 Prozent auf B2B-Geschäfte. Im vergangenen Jahr stieg der Online-Umsatz mit gewerblichen Kunden in Deutschland um 36 Prozent auf 392 Milliarden Euro. Für das Jahr 2010 liegt die Prognose bei 636 Milliarden Euro. Seine Spitzenposition in Europa beim elektronischen Handel hat Deutschland im vergangenen Jahr gefestigt. 30 Prozent aller in Westeuropa über das Internet gehandelten Waren und Dienstleistungen wurden 2006 hierzulande verkauft. Es folgt Großbritannien mit einem Anteil von 18 Prozent.