U2-Frontmann

Bono entschuldigt sich für iTunes-Zwangsbeglückung

15.10.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Rückblickend findet es U2-Sänger Bono jetzt keine so tolle Idee mehr, das jüngste Album der Band allen iTunes-Nutzern automatisch in ihre Mediathek zu schieben.

Er und seine U2-Mannen seien mit der Apple-Marketing-Aktion vielleicht doch etwas zu weit gegangen, entschuldigte sich Bono jetzt in einem Video-Interview bei Facebook. "Ups ... Tut mir leid", antwortet Bono einem Facebook-Nutzer, der sich über die "Songs of Innocence" in seinem iTunes beschwerte. "Ich hatte diese wunderschöne Idee. Wir haben uns davon wohl davontragen lassen. Künstler sind anfällig für sowas. Ein Tropfen Größenwahn, ein Hauch von Freigiebigkeit, eine Prise Selbstvermarktung und die große Angst, dass niemand die Songs anhört, in die wir in den letzten Jahren unsere Leben gegossen haben. Es gibt eine Menge Lärm da draußen. Schätze, wir sind selbst etwas laut geworden, um da durchzukommen."

Nach Angaben von Apple haben 26 Millionen iTunes-Nutzer das neue U2-Album heruntergeladen; 81 Millionen haben es im Zuge der Promotion zumindest teilweise angehört. U2 hatten "Songs of Innocence" bei der Vorstellung des iPhone 6 präsentiert und für die ersten fünf Wochen exklusiv bei iTunes eingestellt. Viele Nutzer fanden das überflüssig; Apple hat daraufhin bereits ein Tool veröffentlicht, mit dem man das Album aus der Mediathek löschen kann. Ungeachtet der Kritik wollten U2 und Apple aber auch weiterhin zusammenarbeiten, berichtet "The Verge".