Bonn kürzt - Brüssel stockt auf

26.09.1975

BONN - 50 Millionen Mark weniger als geplant wird das Bundesministerium für Forschung und Technologie 1976 für die DV-Förderung ausgeben können. Gestrichen werden nach bisherigen Spar-Plänen die Förderung je eines Projektes aus den Bereichen "Büroautomation" und "DV in der Medizin", sowie die Förderung von "DV-Anwendungen in der Linguistik". Außerdem ist die Konzentration der Förderung technischer Entwicklungen bei Prozeßrechnern auf nur noch eine Firma vorgesehen - das könnte AEG-Telefunken sein.

Von den Kürzungen hauptsächlich betroffen werden nach Bonner Plänen die Firmen Philips - was als schnelle Quittung für das Ausscheiden aus der Unidata gewertet werden könnte - und Siemens, die bisher das meiste Fördergeld erhielt. Sowohl Philips Electrologica (Eiserfeld) als auch Siemens dementierten Spekulationen der Tagespresse, daß sie aufgrund der Kürzung von Fördermitteln Mitarbeiter entlassen müßten.

Während Bonn streicht, bereitet Brüssel weitere DV-Förderung vor: die EG-Kommission will 85 Millionen Mark ausgeben, um europaweit die Standardisierung der Datenspeicherung, größere Unabhängigkeit der DV-Anwender von bestimmten Computer-Herstellern, die Verbesserung der Datensicherung und den DV-Einsatz bei den EG-Behorden zu fördern. -py