Nach teurer Softwarepanne

Börsen-Pechvogel Knight Capital gerettet

06.08.2012
Die Zukunft der Wall-Street-Firma Knight Capital, die von einem Softwarefehler an den Rand des Ruins gebracht wurde, ist gesichert.

Eine Gruppe von Investoren stelle 400 Millionen Dollar bereit, teilte der Aktienhändler am Montag mit. Die bisherigen Anteilseigner dürften als Konsequenz aber die Kontrolle über das Unternehmen verlieren. Für das Geld gibt es Schuldpapiere, die in rund 267 Millionen Aktien umgewandelt werden können. Damit dürften die Investoren später knapp drei Viertel der Anteile halten.

Knight Capital hatte am vergangenen Mittwoch in nur einer Dreiviertelstunde einen riesigen Verlust von 440 Millionen Dollar angehäuft. Schuld war eine Software-Panne: Ein neues Handelsprogramm überflutete den Markt mit fehlerhaften Handelsaufträgen. Als Folge saß Knight Capital auf einem Berg zu teuer gekaufter Aktien und musste den hohen Verlust verbuchen.

Die Chefin der mächtigen Börsenaufsicht SEC, Mary Shapiro, nannte den Vorfall "inakzeptabel". Der Fall verstärke die Sorgen um den Einfluss von Computer-Systemen auf die Aktienmärkte. Als Konsequenz soll die Arbeit an einem Überwachungssystem für die Handelsprogramme beschleunigt werden. (dpa/tc)