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Börse straft Siemens für "düstere" Prognose

09.11.2000
Rekordgewinn für 1999/2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Siemens-Konzern hat gestern Nachmittag - vorläufig - das beste Ergebnis seiner Geschichte veröffentlicht. Der Gewinn nach Steuern und vor außerordentlichen Einnahmen stieg im Geschäftsjahr 1999/2000 (Ende: 30. September) um 81 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro. Durch die Börsengänge von Epcos und Infineon flossen weitere 4,52 Milliarden Euro in die Kasse. Insgesamt belief sich der Konzernüberschuss damit auf 7,9 Milliarden Euro.

Die Dividende soll deswegen von einem auf 1,40 Euro erhöht werden. Wegen der außerordentlichen Zugewinne möchte man außerdem einen Sonderbonus in Höhe von einem Euro je Aktie gewähren. Siemens kündigte außerdem einen Aktiensplitt im Verhältnis zwei zu drei an, alles vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung.

Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 78,4 Milliarden Euro. Die höchsten Einnahmen steuerten die Bereiche Netzwerktechnik und Mobilfunk mit 11,4 und neun Milliarden Euro bei. Mit dem Handy-Geschäft war Siemens trotzdem nicht ganz zufrieden: Aufgrund von Komponenten-Engpässen konnte man "nur" 24 Millionen Mobilfunkgeräte absetzen - ursprünglich hatte man bis zu 30 Millionen Endgeräte angepeilt.

Für das laufende Fiskaljahr gibt sich das Unternehmen trotz des Rekordergebnisses weniger optimistisch: "Auf Grund der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürfte das Wachstum nicht mehr so stürmisch ausfallen", hieß es bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts. Die Börse reagierte prompt: Nach einem amtlichen Schlusskurs vom Vortag von 148,20 Euro sackte das Siemens-Papier bis zum späten Nachmittag um gut fünf Prozent und notierte schließlich zum Fixing bei 141,20 Euro.