Automotive-Bereich verkauft

Bochumer Nokia-Werk stellt diese Woche Produktion ein

15.05.2008
Eineinhalb Monate vor dem endgültigen Aus stellt das Bochumer Nokia-Werk in dieser Woche seine Handy-Produktion ein.

Vom kommenden Montag an würden in dem Werk nur noch Restarbeiten abgewickelt, berichtete eine Nokia-Sprecherin am Mittwoch in Düsseldorf. Nach Angaben des Betriebsrats sollen von ursprünglich rund 2300 Mitarbeitern dann nur noch rund 150 unter anderem mit der Demontage des Werks beschäftigt sein. Der offizielle Schließungstermin für das Werk ist der 30. Juni.

Nokia teilte unterdessen mit, im Rahmen des Verkaufs des Bereichs "Line Fit Automotive" habe das Unternehmen einen Vertrag mit der neu gegründeten novero GmbH unterzeichnet. Die Transaktion solle etwa 240 Mitarbeitern dieses Bereichs in Bochum, Düsseldorf und Detroit (USA) die Weiterbeschäftigung ermöglichen. Mit einem Vertragsabschluss sei im Juni zu rechnen. Das Unternehmen werde sich mit mobiler Kommunikation und Multimedialösungen befassen.

Der Bochumer Betriebsrat Frank Schubert sagte zur Schließung des Handywerks: "Das wird nicht leicht werden." Am Freitagvormittag sei noch einmal ein Treffen der Beschäftigten im Werk geplant, bevor die Arbeitsplätze endgültig geräumt würden. Ab Montag seien die Mitarbeiter freigestellt. Noch in diesem Monat sollen alle Beschäftigten ihre Kündigungen erhalten.

Nach einem spektakulären Arbeitskampf um den Erhalt des Bochumer Nokia-Werks hatte sich der finnische Handy-Hersteller vor knapp einem Monat mit Gewerkschaft und Betriebsräten auf einen Sozialplan mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro geeinigt. Die Beschäftigten sollen danach Abfindungen von bis zu 220.000 Euro erhalten. Die Kündigungsfristen liegen zwischen einem und sieben Monaten. Danach können die Beschäftigten für maximal zwölf Monate in eine Transfergesellschaft gehen. Der finnische Handy-Hersteller Nokia hatte im Januar überraschend angekündigt, die Fertigung aus Bochum ins rumänische Cluj zu verlagern. (dpa/tc)