Münchner Automobilkonzern wählte interne Lösung mit Ariba

BMW möchte seinen Markt lieber allein kontrollieren

26.05.2000
WIEN (qua) - Einem öffentlichen E-Marketplace beizutreten ist nicht die Sache der Bayerischen Motorenwerke AG. Wie Rober Bauer, Chef der Abteilung E-Procurement, klarstellte, will der Autombilhersteller die Kontrolle über den virtuellen Markt behalten und schuf sich mit der Software von Ariba eine interne Beschaffungsplattform .

Mercur ist der altrömische Gott des E-Commerce, pardon: der Reisenden und der Händler. Bei BMW steht "Mercur" für "Marketplace for Electronic Procurement". Die Anwendung bildet eine Intranet-basierte Plattform, über die der Münchner Automobilkonzern seine technischen, aber nicht unmittelbar produktionsrelevanten Teile beschafft.

Für die Bestellung von Büromaterial hatte BMW ein separates System entwickelt. Da es lediglich einen Produktkatalog umfasst, aber keinen Workflow abbildet, ließ es sich jedoch nicht für die Beschaffung teurer Güter und Services verwenden.

Die Anforderungen an das neue System waren vielfältig: Unter anderem musste es mit den existierenden ERP-Systemen (nicht von SAP!) integrierbar sein. Zudem sollte sich die Installation von Client-Software erübrigen. Standards wie XML und BME-CAT waren zu unterstützen. Neben den funktionalen Anforderungen legte BMW Wert auf Verfügbarkeit. "Wir wollten der Software bei der Arbeit zusehen können und nicht nur Powerpoint-Demonstrationen betrachten", bekräftigte Bauer.

In die Auswahl kam spezifische Beschaffungssoftware, wie sie Ariba, Commerce One und Healy Hudson anbieten, aber auch ERP-Lösungen von SAP und Oracle sowie die E-Commerce-Plattform von Netscape. Im Februar diese Jahres unterzeichneten die Münchner einen Vertrag mit Ariba. Ein Pilotprojekt soll im Sommer gestartet werden.