Münchner Autohersteller rundet Elektronik-Engagement ab:

BMW erwirbt 23 Prozent von Loewe

06.12.1985

MÜNCHEN(cmd) - Wie allseits und seit langem erwartet, hat sich der Münchner Automobilhersteller BMW mit 23 Prozent an der Kronacher Loewe Opta GmbH beteiligt.

Neben den Münchnern gab es eine Reihe von Interessenten für den Loewe-Anteil, darunter dem Vernehmen nach auch die Paderborner Nixdorf AG. BMW will nun mit Loewe zusammen den Bereich der Automobilelektronik angehen, und hier vor allem die Entwicklung von Autotelefonen und Bordcomputern für die neuen BMW-Modellreihen. Für Loewe eröffnet sich damit ein neues Betätigungsfeld, das man ohne einen starken Partner wohl kaum angegangen wäre.

Über den Kaufpreis des 23-Prozent-Anteils, der nach dem vom Kartellamt verordneten "Zwangsverkauf" des früheren Eigentümers Philips notwendig geworden war, wahrten BMW wie auch die Dresdner Bank, wo die Anteile geparkt waren, Stillschweigen.

Damit ist nun die Neuordnung der Besitzverhältnisse bei Loewe abgeschlossen: 51 Prozent des Stammkapitals von 45 Millionen Mark werden von der Management-Gesellschaft gehalten, die aus der heutigen Geschäftsleitung (Helmut Ricke, Dr. Rainer Hecker, Kurt Heine und Dieter Schoeps) besteht; 26 Prozent befinden sich in Händen der Berliner Venture-Capital-Financiers "Technologie Investions Gesellschaft (TIG)", an der wiederum die Dresdner Bank, die Bayerische Vereinsbank sowie BMW beteiligt sind.