"Das ist Steinzeittechnik", monierte Helmut Voggetzer, BMWs Web EDI Project Manager in Pretoria. Er meinte den Informationsaustausch mit 45 bis 50 Zulieferern in Südafrika. Diese verlassen sich fast ausschließlich auf das traditionelle Faxgerät. Mit seinen wichtigen Partnerfirmen in Deutschland hingegen wickelt der Autokonzern Aufträge elektronisch ab. In vielen Fällen erhalten die Verantwortlichen bei BMW in Südafrika weder eine Empfangsbestätigung noch einen Hinweis darauf, ob der Auftrag erfüllt werden kann oder Komponenten rechtzeitig geliefert werden. Das soll sich jetzt ändern.
Mit Hilfe einer Software von Impress hat der bayerische Hersteller eine Web-basierte Anwendung entwickelt, die es ermöglicht, Lieferpläne und weitere Auftragsdaten direkt aus dem im Werk installierten Enterprise Resource Planning System zu extrahieren. Wenn die Fabrik am Kap ihre Lieferpläne aktualisiert, erhalten die lokalen Zulieferer künftig automatisch eine Benachrichtigung per E-Mail, meldet das "Wall Street Journal". Die Lieferanten benötigen einen Internet-fähigen PC, um die aktualisierten Daten zu laden und BMW eine Bestätigung zu senden.
Der Charme der Lösung liege in den gegenüber klassischen EDI-Systemen äußerst geringen Investitionen, erläutert Alexander Zimmer, Systementwickler für Portalprojekte des Münchner Autobauers. "Der Zulieferer braucht nur einen PC und einen Internet-Zugang, kein spezielles Supportpersonal und keine Infrastruktur. Das ist der große Vorteil."