Elf Universitäten und die GMD starten Verbundprojekt:

BMFT unterstützt Mikro-Forschung

30.09.1983

ST. AUGUSTIN (CW) - Den Ausbau universitärer Forschungs- und Ausbildungskapazitäten auf dem Gebiet des Entwurfs mikroelektronischer Schaltungen strebt das vom Bundesminister für Forschung und Technologie (BMFT) genehmigte und geförderte Verbundobjekt "Entwurf integrierter Schaltkreise" (E.I.S.) an. Beteiligt sind bisher elf Universitäten mit etwa 25 Lehrstühlen sowie die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), St. Augustin.

In dem Verbundprojekt sollen aufeinander abgestimmte Entwurfshilfsmittel gesammelt, aneinander angepaßt und weiterentwickelt werden. Das System wird den Universitäten aller Voraussicht nach frei zur Verfügung stehen und in einer Form vorliegen, die auch spätere Erweiterungen ermöglichen. Um den notwendigen Praxisbezug zu gewährleisten, ist beabsichtigt, von Beginn des Projekts an Schaltungen auf professioneller Basis herstellen zu lassen. Die große Anzahl der Entwürfe soll es ermöglichen, wissenschaftliche, organisatorische und finanzielle Probleme bei der Chipherstellung für Forschungszwecke zu lösen.

Während der Projektlaufzeit übernimmt die GMD die Funktion einer Koordinierungsstelle. Gemeinsam mit Vertretern der Projektteilnehmer stellt sie Verfahrensrichtlinien auf und betreibt eine entsprechende Referenzanlage. Ferner sorgt sie dafür, daß die Programmpakete der einzelnen Teilnehmer abgenommen und verteilt werden, daß die Fertigung der Chips in Auftrag geht und schließlich, daß die administrative Seite des Vorhabens reibungslos funktioniert. Damit will die Projektleitung sicherstellen, daß die Entwurfsprogramme einem professionellen Stand entsprechen und sich im praktischen Einsatz nutzen lassen. Um die Chips auch herstellen zu können, werden die Projektteilnehmer und die GMD eigenen Aussagen zufolge eng mit der deutschen Halbleiter-Industrie zusammenarbeiten. Bei der Koordination der notwendigen Tests soll das Institut für Festkörpertechnologie der Fraunhofer-Gesellschaft Unterstützung leisten.

Der Bundesminister für Forschung und Technologie übernimmt angesichts des Bedarfs an Forschungsaktivitäten die Finanzierung der notwendigen Investitionen und der zusätzlich benötigten wissenschaftlichen Mitarbeiter für die dreijährige Projektlaufzeit. Als Eigenleistung bringen die Bundesländer neben zusätzlichen Investitionen die Lehrtätigkeit und den Betrieb der Anlagen ein. Der Beitrag der GMD umfaßt Investitionen für die Referenzanlagen und notwendige Personalaufwendungen.