Heinz Riesenhuber gibt sich optimistisch

BMFT: Deutsche Forschung kann mithalten

07.08.1987

BONN (CW) - Als "durchaus günstig" beurteilt das Bundesministerium für Forschung und Technologie die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gegenüber den USA und Japan. Hintergrund für diese Einschätzung der Beamten aus dem Hause Riesenhuber ist ein Gutachten des Fraunhofer-lnstituts.

Nach den Zahlen des Fraunhofer-Berichts "Technischer Leistungsstand bei ausgewählten forschungsintensiven Gütern im internationalen Vergleich" reicht der Leistungsstand der heimischen Wirtschaft bei Industrierobotern, Laserstrahlquellen und Sensoren nahe an die Erfolge der USA heran. Der japanische Standard werde teilweise sogar übertroffen, obwohl man hierzulande für Forschung weitaus weniger ausgibt als bei den Spitzenreitern im High-Tech-Bereich. Deshalb stellt das Ministerium auch fest, daß "die deutsche Forschung in ihren Anstrengungen nicht nachlassen darf". Vielmehr seien vermehrte Aktivitäten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit notwendig. Wie wichtig diese Forderung sei, beweise die Tatsache, daß rund ein Drittel des deutschen Bruttosozialprodukts im Export verdient werde, während Japan einen Ausfuhranteil von nur rund 18 Prozent und die USA einen von lediglich neun Prozent aufweisen.

Einen Rückstand der Bundesrepublick gegenüber Japan und den USA hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung beklagt und gleichzeitig vor einer Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit gewarnt. Nach Angaben aus dem Hause Riesenhuber werden 1987 in Deutschland für Forschung und Entwicklung 59 Milliarden Mark ausgegeben, in Japan etwa doppelt und in den USA - einschließlich der militärischen Forschung - fünfmal soviel. Von den 59 Milliarden Mark finanziert die Wirtschaft 36 Milliarden, also fast 62 Prozent. 1982 betrug die entsprechende Quote erst 56 Prozent. Im gleichen Umfang ging der Anteil staatlicher Forschungsgelder zurück.