Storage-Verwaltung über System-Management-Tools

BMC startet eine Speicherinitiative

24.11.2000
MÜNCHEN (CW) - BMC will sich mit einer eigenen Speicherinitiative im Storage-Geschäft profilieren. Eine Reihe großer Namen wie EMC, Compaq, IBM und Hewlett-Packard soll die Application-Centric-Storage-Management-(ACSM-) Initiative in die Gänge bringen.

BMCs ACSM-Initiative soll sich in zwei Stufen im Markt etablieren, erklärt Chris Gahagan, Vice President für den Speicherbereich des System-Management-Spezialisten. In einem ersten Schritt will der Hersteller "Knowledge-Module" (KMs) anbieten, die Hard- und Softwareprodukte der Partner mit dem BMC-Framework verbinden sollen. Die KMs sammeln Informationen über die Speicherkonfiguration und schicken diese an eine Analysekonsole.

In einem zweiten Schritt beabsichtigt BMC, Produkte auf den Markt zu bringen, mit denen DV-Administratoren ihre Speicherlandschaft aktiv über das Framework verwalten können. Dann soll es etwa möglich sein, Speicherressourcen oder Bandbreiten nach individuell zu definierenden Prioritäten zu verteilen. Außerdem ließen sich damit laut BMC verschiedene Speicherarchitekturen wie Storage Area Networks (SANs), Network Attached Storage (NAS) oder Direct Attached Storage (DAS) in eine zentrale Speicherverwaltung einbinden.

BMC ist es nach eigenen Angaben bereits gelungen, Branchengrößen wie EMC, Brocade, Network Appliance und Veritas für seine Initiative zu gewinnen. Der genaue Fahrplan für die neue Speicherstrategie steht noch nicht fest. Laut Marketing-Manager Peter Martin werden einige Module bereits ausgeliefert. Anfang nächsten Jahres soll der "Storage Networking Manager" als Teil des "Patrol"-Frameworks auf den Markt kommen. Im April 2001 folge der "Application Manager Layer", über den verschiedene Geräte und Applikationen der Partner aktiv verwaltet werden können.

Der Erfolg der BMC-Initiative wird davon abhängen, wie schnell die Storage-Unternehmen mit auf den Zug springen. Außerdem dürfte es mangels Standards schwer werden, Geräte wie Applikationen verschiedenster Hersteller unter einen Hut zu bringen.

Der Traum von einer über allgemein gültige Standards einheitlich zu verwaltenden Speicherlandschaft dürfte sich jedoch auch mit dem jüngsten Vorstoß nicht erfüllen. Zwar erschließen sich für die Anbieter von Speicherprodukten mit der Einbindung in das BMC-Framework neue Kundenschichten. Doch die Partner, die jetzt den Schulterschluss mit BMC demonstrieren, dürften auch in Zukunft in erster Linie daran interessiert sein, ihre Produkte zu verkaufen. So bieten etwa EMC oder Veritas eigene Tools für das Speicher-Management an. "Wir werden uns trotz der Kooperation mit BMC sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lassen", erklärt ein EMC-Manager, der nicht genannt werden möchte. Der Markt für Speicher-Management-Software verspricht laut Dataquest bis 2004 einen jährlichen Umsatz von 14,7 Milliarden Dollar.