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Blue Coat kauft NetApps Caching-Geschäft

26.06.2006
Mit finanzieller Räuberleiter von Wagniskapitalfirmen hat Blue Coat Systems seinen Hauptkonkurrenten vom Caching-Markt weggekauft und die "NetCache"-Sparte von Network Appliances (NetApp) übernommen.

Diese stand offenbar seit gut einem Jahr zum Verkauf. Frühere Verhandlungen mit Blue Coat scheiterten an den Preisvorstellungen von NetApp, das daraufhin die Venture-Capital-Firmen Francisco Partners und Sequoia Capital beauftragte, einen Käufer zu finden. Diese haben die Transaktion nun mit 42 Millionen Dollar (25,2 Millionen von Francisco, 16,8 Millionen von Sequoia) finanziert. Blue Coat zahlt 24 Millionen vom Kaufpreis in bar - finanziert über das Wagniskapital - und den Rest in Aktien. Das übrige Venture Capital will Blue Coat laut CEO Brian NeSmith "in den Ausbau unserer App-Delivery-Infrastruktur durch weitere Zukäufe und Investitionen" stecken.

Den letzten Zahlen der IDC für den Caching-Markt im ersten Halbjahr 2005 zufolge war Blue Coat ohnehin schon Marktführer mit 37 Prozent, gefolgt von NetApp (27 Prozent) und Cisco Systems (22 Prozent) bei einem Gesamtvolumen von rund 130 Millionen Dollar. Für NetApp spielte der Bereich kaum eine Rolle, er trug im zuletzt abgeschlossenen Quartal nur drei Prozent oder 15 bis 17 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz bei. Auch in punkto R&D engagierte sich der Spezialist für Storage-Hard- und -Software hier nur mäßig.

BlueCoat wird den NetCache-Produkten zunächst noch einige neue Features spendieren, die bereits auf der Roadmap von Network Appliance standen. Es macht aber keinen Hehl daraus, dass es mittelfristig die Anwender, die auch Optimization/Acceleration wollen, auf sein eigenes Produktportfolio überführen will. (tc)