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Blinde wollen Zugang zu AOL

05.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Blindenvereinigung National Federation of the Blind (NFB) hat Klage gegen AOL eingereicht, da Blinde den Online-Dienst nicht nutzen könnten. So funktioniere die AOL-Software nicht mit den speziellen Computerprogrammen für Blinde, die Text diktieren oder andere Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Dadurch würden derzeit 750 000 blinde US-Bürger von dem Medium ausgegrenzt. AOL verstoße gegen das US-Bundesgesetz "Americans with Disabilities Act", kurz ADA, wonach öffentliche Einrichtungen beispielsweise verpflichtet sind, Rollstuhlrampen einzurichten und Braille-Zeichen für Blinde anzubringen. Richard D´Amato, Unternehmenssprecher von AOL, zeigte sich "enttäuscht" über die Klage. Schließlich arbeite der Online-Dienst eng mit den Blinden zusammen, um sein Angebot blindenfreundlich zu machen.

Schon im nächsten Jahr soll der Service auch mit Bildschirmlesegeräten funktionieren, versprach D´Amato.