CeBIT - Umweltgütesiegel

Blauer Engel soll Label für Green IT werden

04.03.2011
Auf der CeBIT haben Verbraucherschützer Gerd Billen und Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen, gefordert, dass der Blaue Engel die höheren Weihen eines Labels für Green IT bekommt.

Zugleich soll nach den Vorstellungen der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Jury Umweltzeichen ein Wettbewerb um die saubersten IT-Produkte initiiert werden.

Stromfresser Computer

Computer gehören zu den größten Stromverbrauchern und sind einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen. Die rund 27 Millionen Computer in Deutschland sind für den Ausstoß von jährlich 33 Millionen Tonnen Kohlendioxid (2007) verantwortlich. Damit belasten sie Umwelt und Klima mehr als der gesamte innerdeutsche Luftverkehr. "Wir brauchen mehr Unternehmen, die ihre energieeffizienten Produkte mit dem Blauen Engel als Klimaschutzzeichen kennzeichnen", fordert der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Gerd Billen. Computer mit dem Blauen Engel reduzierten den Stromverbrauch um mindestens 40 Prozent und seien recyclingfähig.

"Wir brauchen mehr Unternehmen, die ihre energieeffizienten Produkte mit dem Blauen Engel als Klimaschutzzeichen kennzeichnen", fordert der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Gerd Billen.
"Wir brauchen mehr Unternehmen, die ihre energieeffizienten Produkte mit dem Blauen Engel als Klimaschutzzeichen kennzeichnen", fordert der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Gerd Billen.

Damit allerdings das Motto der Branche von der "Green-IT" nicht eine bloße Werbebotschaft bleibe, müsse man das Thema weiter gefasst angehen und nicht auf Computer beschränken. Hier sei der Blaue Engel als Umweltsiegel geeignet. Mit ihm ließen sich fast alle Produkte im IT-Bereich auszeichnen: "Egal, ob es um einen Desktop-PC, ein Notebook, ein Netbook, Thin Client, einen Beamer, einen Monitor, einen Drucker oder um ein Voice-over-IP-Telefon geht - Verbraucher müssen beim Einkauf nur auf ein Label achten", sagt Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen. "Green IT braucht ein einheitliches Label, dem die Verbraucher vertrauen. Das kann nur der Blaue Engel, das bedeutendste deutsche Umweltzeichen, sein."

Der Blaue Engel sei, so Billen und Teichert auf der CeBIT, in Deutschland in hohem Maße bekannt. Gemäß einer aktuellen Umweltbewusstseinsstudie im Auftrag des Umweltbundesamtes kennen ihn 76 Prozent der Befragten. 39 Prozent der Verbraucher würden beim Einkauf auf das Logo achten.

11.500 Blaue-Engel-Produkte

Zurzeit gibt es 11.500 Blaue Engel-Produkte von rund 1.050 Unternehmen in 90 verschiedenen Produktgruppen. Nur die aus Umweltsicht besten Waren und Dienstleistungen einer Produktgruppe erhalten den Blauen Engel. Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit garantieren die Jury Umweltzeichen, das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und RAL gGmbH. Mitglieder der Jury Umweltzeichen sind unter anderem der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Handelsverband Deutschland (HDE), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH), die Stiftung Warentest, sowie diverse Medien, Kirchen und Wissenschaftsinstitute, der Deutsche Städtetag und Bundesländer.

Hohe Anforderungen

Wolfgang Christmann, Geschäftsführer der Christmann Informationstechnik GmbH, ist einer der Unternehmer, der auf das Siegel des Blauen Engels setzt: "Unsere Kunden verlassen sich darauf, dass wir ihnen schlanke und vor allem energieeffiziente Systemlösungen bieten. Hierfür gibt es nur ein glaubwürdiges Zeichen - den Blauen Engel. Als deutsches Klimaschutzzeichen gilt er als die beste Auszeichnung“, so Christmann.

Fujitsu wiederum hat eine lange Tradition der Fokussierung auf umweltverträgliche Themen. "Wir setzen bewusst auf den Blauen Engel, der wegen seiner hohen Anforderungen großes Vertrauen beim Verbraucher genießt. Das galt 1994, als wir als damals erstes Unternehmen den Blauen Engel für Computer überhaupt beantragt haben, und das gilt auch heute für unsere Systeme, die wir in Augsburg für den internationalen Markt herstellen," erklärt Bernd Kosch, Head of Environmental Technology bei Fujitsu, auf der CeBIT. (jm)