Blades reduzieren die Komplexität

12.06.2006
Von Jörg Dehnen

Blades im Einsatz

Blades eignen sich besonders für rechenintensive Aufgaben, bei denen möglichst viele, gleichartige Rechenvorgänge schnell und zuverlässig abgearbeitet werden müssen. Mögliche Anwendungsgebiete sind - neben Konsolidierungsaufgaben - daher etwa Web-Server oder die Bereitstellung virtueller Thin Clients via Citrix. Highend-Blades wie das auf Power-Prozessoren basierende "JS21" von IBM werden dabei auch für rechenintensive Spezialaufgaben herangezogen, etwa für Simulationen im geo- und biomedizintechnischen Bereich, im Finanzwesen oder für Rendering-Aufgaben.

Platzhirsche behaupten sich

Auch wenn die Blade-Systeme stark im Kommen sind, heißt das noch lange nicht, dass sie das neue Nonplusultra im Server-Raum vorgeben. Überall dort, wo es um die Vorhaltung und Verarbeitung großer Datenmengen geht, also beispielsweise in den Kundendatenbanken von Banken, sind Großrechner in Sachen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit nach wie vor die vorherrschende Lösung. Auf diese sind das Personal geschult und die Anwendungen geschrieben. Und wenn ein Unternehmen seine Anwendungen auf Unix-Rechnern laufen hat, wird es sich selten lohnen, bei einer neu hinzukommenden Applikation plötzlich einen Blade-Server einzusetzen. Ebenso wenig wird ein mittelständisches Unternehmen, das jahrelang ohne den geringsten Zwischenfall mit einem bestimmten Server-Typ arbeitet, die Architektur wechseln und den Projektaufwand für einen Umstieg in Kauf nehmen.

Was sind Blade-Server?

Blade-Rechner sind ultradicht bestückte Steckkarten, auf denen ein kompletter Server inklusive Prozessor, Festplatte, Hauptspeicher und Ethernet-Anschluss untergebracht ist. Diese Server-Karten oder "-Klingen" (Blades) werden senkrecht nebeneinander in ein Gehäuse (Chassis) gesteckt. Kühlsystem, Stromversorgung, Netzwerkverbindung und andere Funktionen sind darin ebenfalls untergebracht und werden von den Servern gemeinsam genutzt.