Blades: Kleiner, einfacher, teurer

09.12.2004
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Die meisten Hersteller haben sich auf Intel-Prozessoren eingeschossen. Pentium III und Xeon dominieren das Feld. Versuche, Blades auf Basis von stromsparenden Transmeta-CPUs am Markt zu etablieren, nahmen die Kunden nicht an. Auch AMD-Prozessoren werden nur sehr vereinzelt eingesetzt. Ganz ähnlich ist es um 64-Bit-Computing bestellt: Nur IBM und Sun haben 64-Bit-Blades mit den jeweils hauseigenen Risc-Prozessoren im Programm. Und auch Intels 64-Bit-Gegenpart Itanium findet sich in der Roadmap nur weniger Hersteller.

Obwohl das Blade-Konzept von kleinen, jungen Hardwareschmieden stammt, haben inzwischen die Branchengrößen den Markt in der Hand. Von den Blade-Pionieren der ersten Stunden sind nur die Firmen Egenera und RLX übrig geblieben. RLX konnte laut Gartner im vergangenen Jahr einen Marktanteil von knapp über einem Prozent nach Stückzahlen für sich reklamieren, Egenera spielt eine untergeordnete Rolle. Laut Gartner ist der dickste Fisch im Teich Hewlett-Packard mit 39 Prozent Marktanteil im Jahr 2003. IBM folgt mit über 31 Prozent auf dem zweiten Platz. Und auch Dell mischte 2003 in diesem Markt gut mit: 13 Prozent aller Blades stammten von den Texanern.

Dell meldet sich zurück

Wer in den vergangenen Monaten allerdings Dell-Blades kaufen wollte, konnte lange suchen. Der Hersteller hatte die Rechner von seiner Website verbannt. Die Suche nach dem "Poweredge 1655 MC" bringt keine Ergebnisse, das Produkt ist sang- und klanglos verschwunden. Erst Mitte November dieses Jahres haben sich die Texaner zurückgemeldet und mit dem "Poweredge 1855" ein neues Modell vorgelegt.