MWC 2014

Blackphone will mit Sicherheit punkten

27.02.2014
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Blackphone zeigt auf dem Mobile World Congress in Barcelona sein auf hohe Sicherheit ausgelegtes Smartphone. Das gleichnamige Gerät basiert auf Android und setzt auf die Integration von Verschlüsselungsdiensten. Das Blackphone kann ab sofort vorbestellt werden.

Das in Zusammenarbeit mit Geeksphone und Silent Circle entstandene Blackphone präsentiert sich aus Sicht der Hardware zunächst als typisches Mittelklassemodell. Das Smartphone nutzt einen 4,7-Zoll-IPS-Touchscreen mit einer HD-Auflösung. Exakte Angaben zur Auflösung macht der Hersteller zwar nicht, doch es sieht sehr nach 1280 x 720 Pixel aus. Als Prozessor kommt ein Quad-Core-Modell mit mehr als 2 GHz Taktfrequenz zum Einsatz; auch hier fehlen noch die Details vom Anbieter. Neben 2 GByte RAM gibt es 16 GByte Speicherplatz, Bluetooth 4.0, WLAN 802.11n sowie eine 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite plus ein 2-Megapixel-Modell an der Front. LTE bietet das Blackphone ebenfalls, allerdings fehlen auch hier noch Angaben zu den unterstützten Frequenzbändern.

Der Schwerpunkt liegt beim Blackphone aber auf der Software. Als Betriebssystem kommt ein auf Android basierendes und modifiziertes PrivatOS zum Einsatz. Entscheidender sind aber die von Blackphone installierten Apps und Dienste, die voreingestellt statt der gewohnten Android-Apps zum Einsatz kommen. Hierzu zählen die Silent Circle App Suite, Disconnect und SpiderOak. Die erwähnten Apps und Dienste lassen sich aber auch auf normalen Smartphones nutzen, das Blackphone ist hierfür keine Voraussetzung. Allerdings wirbt Blackphone damit, dass alle Dienste für zwei Jahre im Preis des Smartphones inkludiert sind. Die Dienste haben laut Blackphone einen Wert von 879 US-Dollar. Nach zwei Jahren müssen Blackphone-Besitzer allerdings wie jeder andere dafür bezahlen.

Die Silent Circle App Suite inkludiert die Anwendungen Silent Phone, Silent Text (Messaging) und Silent Contacts. Mit Silent Phone mutiert das Blackphone zum einem VoIP-Gerät mit verschlüsselter Sprachübertragung. Allerdings muss die Gegenstelle ebenfalls einen Silent Circle-Dienst nutzen, sonst endet die Verschlüsselung in den Servern des Anbieters. Blackphone-Besitzer können allerdings drei 1-Jahres-Lizenzen der Silent Circe App Suite an Kontakte verschenken.

Über den Dienst Disconnect gibt es auf dem Blackphone einen VPN-Tunnel. Pro Monat sind über den VPN-Service 1 GByte an Daten möglich. Außerdem erlaubt Disconnet ein Private Browsing und eine anonyme Suche. Mit SpiderOak bietet das Blackphone einen abgesicherten Cloud-Storage-Dienst an. Über das PrivatOS kann das Blackphone jeder einzelnen installierten Android-App einzelne Rechte zuweisen oder entziehen. Weitere Funktionen sind laut Blackphone leistungsfähige Tools für Remote-Wipe und Device-Recovery, eine Firewall sowie der Kismet Smart WiFi Manager.

Das Blackphone für 629 US-Dollar (ohne MwSt.) ab sofort vorbestellt werden. Die Auslieferung soll aber erst im Juni 2014 beginnen. (cvi)