RIMs erstes Klapp-Handy

Blackberry Pearl 8220 Flip im Test

16.01.2009
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
RIM hat mit dem Blackberry Pearl 8220 Flip erstmals ein Klapphandy im Programm. Damit sollen vor allem Anwender angesprochen werden, die typische Blackberry-Funktionen wie Pushmail nutzen wollen, aber auf intuitive Bedienung und kompakte Maße Wert legen. Auf HSDPA und UMTS müssen Nutzer jedoch verzichten.

Research in Motion beschreitet mit dem Blackberry Pearl 8220 Flip neue Wege in Sachen Design. Das schicke Clamshell-Format hebt sich angenehm von den eher klobigen Business-Smartphones ab. Ein Display auf der Außenseite zeigt die Uhrzeit oder benachrichtigt über eingehende E-mails.

Blackberry im Klapp-Handy-Look: Blackberry Pearl 8220 Flip
Blackberry im Klapp-Handy-Look: Blackberry Pearl 8220 Flip

Um den Push-Mail-Dienst nutzen zu können, müssen Sie zuvor das zu verknüpfende Mailkonto auf dem Handy einrichten. Im Test brauchten wir knapp 3 Minuten, um unser Yahoo-Konto auf dem Blackberry zu aktivieren. Die erste Mail ließ sich nach 20 Minuten empfangen, weitere Nachrichten innerhalb weniger Sekunden. Die Gesprächsqualität des Smartphones war einwandfrei. Das Wählen per Sprachsteuerung funktionierte auch bei komplizierten Namen tadellos. Allerdings könnten die Tasten des Ziffern/Buchstabenfelds für größere Hände zu klein sein. Zum Aufrufen des Hauptmenüs steht ein eigener Knopf zur Verfügung. Durch das Menü navigieren Sie per Trackball. Um einen Menüpunkt zu aktivieren, drücken Sie auf den Trackball oder auf die Return-Taste des Zahlen-/Buchstabenfelds. Eine weitere Taste bringt Sie eine Menüebene nach oben.

Das Blackberry-Smartphone ist ordentlich verarbeitet. Allerdings hinterlässt das verwendete Material einen etwas billigen "Plastikeindruck". Dafür ist das Modell recht leicht und liegt gut in der Hand.

Das Synchronisieren mit dem PC klappte auf Anhieb, auch wenn die Installation der Software recht lange dauerte. So lassen sich etwa Kontakte und Termine aus Lotus Notes oder Outlook schnell und unkompliziert auf das Smartphone übertragen. Die Art der Synchronisation - ein- oder beidseitig - können Sie ganz nach Wunsch einstellen.

Der interne Speicher des Blackberry Pearl 8220 Flip ist 128 MB groß. Über den Micro-SD-Slot lässt sich die Speicherkapazität erhöhen. Sie können das Smartphone per USB oder WLAN (IEEE 802.11 b/g) am PC anschließen. Wer öfter in Bus oder Bahn unterwegs ist, darf sich über sechs Spiele freuen, unter anderem den Knobelknaller Sudoku.

Das Display ist zwar hell und kontraststark. Mit 2,6 Zoll ist es jedoch recht klein, weshalb das Ansehen von Bildern und Videos - das Smartphone unterstützt unter anderem AVI- und Mpeg-4-Videos, MP3- und WAV-Musik sowie JPG- und BMP-Bilder - kein großes Vergnügen bereitete.

Das Smartphone hat zwar keinen GPS-Empfänger, die Ortung per GSM klappte zusammen mit dem Kartenmaterial Blackberry Maps jedoch tadellos: Sie ging schnell über die Bühne, und auch das Kartenmaterial überzeugte uns - auch wenn das Handy keine Routenplanung durchführt, sondern eher als mobiler Stadtplan zu verstehen ist.

In unserem Test-Video können Sie sich ein detailliertes Bild machen.
In unserem Test-Video können Sie sich ein detailliertes Bild machen.

Das Zoom der integrierten Digitalkamera ist nur digital - wenn Sie es benutzen, reduziert sich die Auflösung und damit der Ausschnitt. Die Kamera verfügt über eine LED-Leuchte, die in unseren Tests die Voraussetzung für einigermaßen scharfe Bilder war. Ohne diesen "Blitz" wurden alle Bilder verwackelt. Das Bildrauschen war vor allem in dunklen Bildbereichen deutlich sichtbar. Es nimmt jedoch ab, je mehr Licht zur Verfügung steht. Die Kamera bietet manuelle Einstellmöglichkeiten für Weißabgleich und verschiedene Effekte wie Sepia- oder Schwarzweiß-Filter.

Das erste Klapp-Handy von Blackberry gefiel uns von der Bedienung sehr gut. Vor allem die super Sprachqualität konnte uns überzeugen. Blackberry Maps eignet sich zwar nicht zur Routenfindung, reicht aber zur Orientierung in der Stadt völlig aus. Am Buchstaben-/Ziffernfeld hatten wir die sehr kleinen Tasten zu bemängeln.