MWC 2014

Blackberry meldet sich zurück - und managt künftig fast alles

25.02.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nur ganz frühe Journalistenvögel fingen heute in Barcelona die News-Würmer, die der gebeutelte kanadische Smartphone-Pionier Blackberry im Gepäck für den Mobile World Congress hatte.

Seine Neuheiten - und die konnten sich sehr wohl hören lassen - verkündete Blackberry nämlich schon um acht Uhr früh. Mit dem Blackberry Enterprise Service (BES)12 sollen Unternehmen künftig alte - sprich vor BB10 - und neue Blackberrys ebenso bedienen können wie Endgeräte unter Android, iOS und Windows Phone.

BES12 bekommt ein neues Pricing und führt im Prinzip BES10 und BES5 zusammen - allerdings bleibt abzuwarten, welchen Daten-Migrationspfad von den bisherigen Servern Blackberry für seine Bestandskunden offeriert. Spätestens wenn in einigen Wochen die BES12-Beta verfügbar ist, sollte sich das klären.

Den Blackberry Messenger (BBM) gibt es künftig auch als Enterprise-Version ("eBBM"), beginnend mit "BBM Protected" für besonders regulierte Branchen.

Mit dem "Blackberry Z3" erscheint ein neues BB10-Endgerät mit Touchscreen für weniger als 200 Dollar. Auf den Markt kommt das Gerät allerdings erst einmal nur in Indonesien (eine Blackberry-Nutzerhochburg).

Viel interessanter erscheint da der "Blackberry Q20" mit ebenfalls BB10, aber der guten alten Hardware-Tastatur. Das Gerät bringt außerdem frühere BB7-Features wie Tasten für Menü, Zurück, Senden und Beenden und das integrierte Trackpadchen zurück.

Branchen- und Blackberry-Kenner Volker Weber äußert sich in seinem Blog erstaunt darüber, wie schnell Blackberry unter der neuen Führung von John Chen seinen Kurs korrigiert, ohne dem alten Management unter Thorsten Heins die Schuld für Fehler der Vergangenheit in die Schuhe zu schieben.

Nach Airbus hat sich gerade übrigens auch der Automobilbauer Daimler für BB10-Smartphones mit BES10 im Backend entschieden. "BES10 in Kombination mit Blackberry-10-Smartphones bietet für uns die sicherste Umgebung für Mobile Device Management", wird Daimler-CIO Michael Gorriz in einer Mitteilung zitiert. "Mit BlackBerry Balance bieten wir unseren Mitarbeitern zudem die Möglichkeit, zwei Profile auf einem einzigen Gerät zu nutzen – ein geschäftliches und ein privates." Während die dienstliche Seite von der IT gesteuert und abgesichert werde, stünden dem Anwender im privaten Bereich individuelle Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. So könnten beispielsweise im persönlichen Bereich private Dienste und Apps genutzt werden, ohne Firmendaten zu gefährden.