Bitkom: Kliniken lassen Handys zu

14.05.2007
Von Dorothea Friedrich
In immer mehr Krankenhäusern dürfen Patienten ihre Handys benutzen. Erlaubt haben das mobile Telefonieren bisher unter anderem Kliniken in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

Vorreiter waren die Uni-Kliniken Gießen und Hannover. "Studien haben klar gezeigt, dass medizinische Geräte nur unter ganz bestimmten Bedingungen beeinflusst werden können", sagte dazu Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom): "Solche Fälle lassen sich aber leicht ausschließen." Für Patienten sei die Handy-Freigabe eine gute Nachricht. "Sie können in der häufig schwierigen Krankenhaussituation unkompliziert mit Familie und Freunden kommunizieren und engen Kontakt zur Außenwelt halten", sagte Rohleder.

Ärzte und Krankenschwestern nutzen in vielen Kliniken schon seit Jahren schnurlose Telefone und Handys. Ein gesetzliches Verbot gibt es nicht. Einschränkungen sind lediglich auf der Intensivstation und in Operationssälen sinnvoll. Manche Experten empfehlen vorsichtshalber einen Meter Sicherheitsabstand zu bestimmten Geräten. Direkt neben Infusionspumpen, EKG- und Beatmungsgeräten sollte das Handy nicht abgelegt werden. Der Bitkom schlägt klare Verhaltensregeln vor, insbesondere mit Blick auf die Zimmernachbarn. Gerade im Krankenhaus sei Rücksicht bei der Handy-Nutzung besonders wichtig. Bisher sind die meisten Patienten auf Telefonanlagen ihrer Klinik angewiesen – und zahlen dabei oft mehr als bei günstigen Handytarifen.

Manche Krankenhäuser haben sich längst für eine Freigabe entschieden, warten aber noch auf ein Signal der Medizintechnik-Hersteller. Der Grund: In einigen Bedienungsanleitungen steht, dass die Garantie erlischt, wenn in der Nähe Handys benutzt werden.