Bitkom: ITK-Markt wächst weiter

06.03.2007
Von Richard Knoll
Der ITK-Markt in Deutschland soll bis zum Jahr 2010 um jährlich drei Prozent auf 164 Milliarden Euro wachsen.

Das ist das Ergebnis der Studie "Zukunft digitale Wirtschaft - Teil II", die von Roland Berger Strategy Consultants und dem Branchenverband Bitkom erstellt wurde. Dem Bericht zufolge ist die Wertschöpfung der gesamten ITK-Branche zwischen 1995 und 2005 um rund 50 Prozent auf 74 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahl gibt den Wert der erbrachten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen an. Die Wertschöpfung der beiden Segmente Software und IT-Services legte in diesem Zeitraum überproportional um 68 Prozent auf fast 28 Milliarden Euro zu. Bemerkenswert sei der Anstieg der Wertschöpfung bei ITK-Hardware, die sich im Zehnjahresvergleich auf über 13 Milliarden Euro fast verdoppelt hat.

"Die ITK-Wirtschaft ist nicht nur für sich genommen eine hoch innovative Branche", erläuterte Bitkom-Präsident Willi Berchtold bei der Präsentation der Studie. Dem Branchenverband zufolge kommt bereits ein Viertel aller Patente aus dem ITK-Sektor. Allerdings nehme Deutschland im internationalen Vergleich zwar eine gute, aber noch keine Spitzenposition ein. "Es bedarf einer Kraftanstrengung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, um in wichtigen Hightech-Sektoren ganz nach vorne zu kommen", sagte Berchtold.

Ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung der Hightech-Industrie seien die Anwenderbranchen. So steigen die ITK-Ausgaben laut Studie im Gesundheitswesen, in der Finanzwirtschaft und im Automobilbau in den Jahren 2007 und 2008 um jeweils rund vier Prozent. Bei einer anhaltend positiven Entwicklung der Anwenderbranchen und unter der Voraussetzung günstiger politischer Rahmenbedingungen könne der ITK-Markt in Deutschland bis zum Jahr 2010 wie prognostiziert wachsen.

Großes Wachstumspotenzial sieht der Bitkom auch im Bankensektor. In dem Bereich arbeiten derzeit rund 60 000 IT-Spezialisten. Nach Schätzungen des Branchenverbandes sollen die ITK-Ausgaben in diesem Sektor von 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2006 um jährlich drei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2008 steigen. "Die Finanzinstitute investieren wieder verstärkt in ITK, nachdem sie ihre Ausgaben nach dem Börsen-Crash zwischen 2001 und 2004 spürbar reduziert hatten", so Berchtold.