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Bitkom: IT im Gesundheitswesen boomt

16.04.2007
Die Ausgaben für IT im Gesundheitswesen sind auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Laut Bitkom-Verband hält die Entwicklung vorerst an.

Arztpraxen und Krankenhäuser haben im vergangenen Jahr so viel in Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) investiert wie nie zuvor. Die ITK-Ausgaben im deutschen Gesundheitswesen kletterten laut Informationen des Branchenverbands Bitkom auf insgesamt 3,7 Milliarden Euro - ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zu 2005 (3,5 Milliarden Euro). Für das laufende Jahr erwartet der Verband einen Anstieg von vier Prozent auf dann 3,8 Milliarden Euro. Grundlage für die Angaben ist eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts TechConsult für den Bitkom und die Strategieberatung Roland Berger. Der Branchenverband geht derzeit von rund 130.000 ITK-Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen aus. Das entspricht einem Anteil von 5,3 Prozent aller dort Angestellten. Sowohl die absolute Zahl als auch der Anteil werden nach Prognosen des Bitkom in den kommenden Jahren weiter steigen.

Allein mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte lassen sich nach konservativen Schätzungen jährlich über 500 Millionen Euro einsparen, behauptet der Verband. Auf der Karte, die ab 2008 die bisherigen Chipkarten der Versicherten ersetzen soll, können Ärzte unter anderem Rezepte abspeichern. Ein Ausdruck auf Papier ist kaum noch nötig. Die Folgen: Missbrauch wird schwieriger, Abrechnungen erfolgen schneller, Doppelbehandlungen werden vermieden. In Schleswig-Holstein und Sachsen laufen derzeit erste Tests. Die Kosten-Nutzen-Relation der Gesundheitskarte ist indes auch Gegenstand erbitterter Diskussionen. (ajf)