Bitkom: IT-Branche hat gute Laune

22.10.2007
Rund drei Viertel aller IT-Anbieter rechnen dem Bitkom zufolge im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen. Der Renner bleiben Software, IT-Dienstleistungen sowie Unterhaltungselektronik.
Foto: Bitkom

Der Branchenindex des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) steht derzeit bei 59 Punkten. Das sind 18 Zähler mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings verschlechterte sich das Barometer im Vergleich zum unmittelbaren Vorquartal, als der Index noch den Rekordwert von 64 Punkten erreicht hatte (siehe auch: Bitkom sieht Stimmungshoch).

Rund 75 Prozent der Unternehmen erwarten im laufenden Jahr steigende Einnahmen gegenüber 2006. Zwölf Prozent gehen von stagnierenden Umsätzen aus und 13 Prozent rechnen mit schlechteren Einnahmen als noch im Vorjahr. Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer rechnet angesichts dieser Erwartungen mit einem guten Jahresendgeschäft. Vor allem Software, IT-Services und Unterhaltungelektronik seien weiterhin gefragt. Demnach erwarten fast 80 Prozent der Softwarehersteller und IT-Dienstleister mehr Umsatz in 2007 als im Jahr zuvor. Dagegen bleiben im Kommunikationssektor die Erwartungen verhaltener. Nur etwa die Hälfte der Hersteller von Infrastruktur und Netzausrüstung rechnen mit besseren Einnahmen. Ein Fünftel befürchtet Umsatzeinbußen. Auch unter den Kommunikationsanbietern bleibt dem Bitkom zufolge die Situation wegen der anhaltenden Preiskämpfe schwierig.

Der Lobby-Verband der IT-Industrie rechnet darüber hinaus mit einer weiteren Verbesserung der Beschäftigungssituation. Rund 57 Prozent der Befragten Unternehmen wollen im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Zwölf Prozent der Unternehmen planten einen Jobabbau. Vor allem Software-Programmierer und IT-Berater seien derzeit gefragt.

Trotz dieser auf den ersten Blick positiven Nachricht bleibt die Beschäftigungssituation in der Deutschen IT-Szene angespannt. So sagt die Bitkom-Prognose nichts über die Entwicklung der absoluten Stellenzahl aus. Nach wie vor prägen Hiobsbotschaften über massive Stellenstreichungen beispielsweise bei der Deutschen Telekom die Schlagzeilen (siehe auch: Neuer Konflikt um Telekomumbau). Unter dem Strich stagniert daher auch die Zahl der in der deutschen IT-Branche beschäftigten Mitarbeiter.

Zudem monieren die Bitkom-Verantwortlichen den aus ihrer Sicht nach wie vor herrschenden Mangel an Fachkräften. 62 Prozent der befragten Firmen hätten beklagt, dass die Probleme, geeignetes Personal zu finden, bereits ihre Geschäftstätigkeit behindere. Dies sei der höchste Wert sei dem Start der Umfragen im Jahr 2001 (siehe auch: Fachkräftemangel ist hausgemacht).

Die Bitkom-Verantwortlichen kündigten daher an, das Thema Nachwuchsförderung auf der Agenda des zweiten nationalen IT-Gipfels mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 10. Dezember in Hannover ganz nach oben zu setzen (siehe auch: Merkel will mehr Innovationsfreude). "Der IT-Gipfel entwickelt sich zu einem festen Meilenstein für die Weiterentwicklung des Hightech-Standorts Deutschland", sagte Scheer. (ba)