BITKOM fordert Strafe für Passwort-Klau

10.05.2005
Das Ausspähen von Kunden-Passwörtern mit Massenmails und gefälschten Webseiten (Phishing) muss unter Strafe gestellt werden. Das fordert der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM).

MÜNCHEN (CWM) - Das Ausspähen von Kunden-Passwörtern mit Massenmails und gefälschten Webseiten (Phishing) muss unter Strafe gestellt werden. Das fordert der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM). "Nur mit einer klaren gesetzlichen Regelung kann dieses wachsende und ernste Problem wirksam angegangen werden", sagt Peter Broß, Geschäftsführer des BITKOM. Bislang gibt es keine strafrechtliche Handhabe gegen diese neue, zunehmende Form der Internet-Kriminalität.

Beim Phishing - sprachlich abgeleitet vom "Password-Fishing" - verschicken Betrüger Massen-Mails. Diese sollen Internet-Nutzer dazu verleiten, vertrauliche Daten wie Kreditkartennummern oder Passwörter anzugeben. Oft verlinken die Mails auf so genannte "Spoof"-Sites, die den Originalseiten von Banken und Online-Shops ähneln. Mit den gewonnen Daten können die Betrüger dann auf fremde Rechung einkaufen oder Geld von Konten abheben. Erst damit machen sich die Übeltäter bislang strafbar - mit dem reinen Versenden der Mails und bewussten Fälschen von Web-Seiten hingegen noch nicht.

Auch die aktuell geplante und bereits in den Bundestag eingebrachte Neuregelung zu Spam-Mails wird laut BITKOM keine Abhilfe schaffen. Denn die Regelung ziele nur auf "kommerzielle Kommunikationen per elektronischer Post". Diese Beschränkung auf Werbe-E-Mails schließt die - in betrügerischer Absicht gestalteten - Phishing-Mails und Spoof-Seiten aus. "Anstatt seriöse Werbung durch zu weit gefasste Anti-Spam-Gesetze zu gefährden, sollte die Regierung lieber die Kräfte gegen wirklich kriminelle Handlungen bündeln", so Broß.