Bitkom fordert mehr politisches Engagement für innovative ITK-Branche

17.06.2005
Als strategisch herausragenden Zukunftsbereich hat der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) bezeichnet. Verbandspräsident Willi Berchtold forderte eine integrierte, ressortübergreifende Technologie-Politik: ...

MÜNCHEN (CWM) - Als strategisch herausragenden Zukunftsbereich hat der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) bezeichnet. "Diesem Wirtschaftszweig muss daher unsere besondere wirtschafts- und technologiepolitische Beachtung zukommen", forderte Pfister bei der Eröffnung der Fachtagung "Innovationsmotor ITK - Produkt- und Prozessinnovationen durch konvergente Technologien". Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und das Wirtschaftsministerium richteten die Tagung im Rahmen der BITKOM-Jahrestagung 2005 aus.

Verbandspräsident Willi Berchtold forderte eine integrierte, ressortübergreifende Technologie-Politik: Einzelaktionen reichten nicht aus, um Innovationen dauerhaft zu fördern und damit mehr Wachstum und Beschäftigung zu schaffen. "Denn es sind gerade die Schnittstellen zwischen Technologien, an denen neue Produkte geboren werden und Märkte regelrecht explodieren", sagte Berchtold. So beträgt der Anteil von ITK am Wert eines Autos schon heute rund 20 Prozent - und er wird bis zum Jahr 2010 auf 35 bis 40 Prozent steigen. Schon heute stammen 80 Prozent der Innovationen in der Automobilindustrie aus dem ITK-Bereich.

Als konkrete Innovation startete der BITKOM die Initiative "ClickTV". Mit digitalen Zusatzdiensten am TV-Gerät soll es den Zuschauern ermöglicht werden, das aktuelle TV-Programm um Informationen aus dem Internet zu ergänzen. So können Fernsehen und Internet in kundengerechter Form verbunden werden. Gemäß dem Motto "Innovation durch Kooperation" will die Initiative vorhandene Standards in einer offenen Plattform zusammenführen. Mit neuen generischen Geschäftsmodellen soll die Zusammenarbeit zwischen Endgeräteherstellern, Netzbetreibern und Inhalteanbietern deutlich intensiviert werden. Das Volumen dieses Markts kann bis zum Jahr 2010 auf ein Volumen von 1 Mrd. Euro wachsen - mehrere zehntausend Arbeitsplätze könnten so in Deutschland entstehen. Bereits zur nächsten Internationalen Funkausstellung im September soll ein Show-Case fertig gestellt sein, an dem solche Zusatzdienste zum "Anfassen" gezeigt werden. (uk)