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BITKOM: EU-Zoll macht Flachbildschirme teurer

18.08.2004

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) befürchtet einen deutlichen Preisanstieg bei Flachbildschirmen. Schuld sei die EU, die LC-Displays nicht mehr als IT-Produkte, sondern Unterhaltungselektronik bewertet, erklärte der Brancheverband. Damit werden die bislang zollfreien Monitore ab sofort mit einem Einfuhrzoll von 14 Prozent belegt. Diesen würden die Händler wegen der hauchdünnen Margen im IT-Handel vielfach durch höhere Preise an die Käufer der Monitore weitergeben müssen, warnte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Betroffen von der Gebühr sind alle LCD-Monitore, die einen digitalen Signaleingang (DVI-Schnittstelle) besitzen, davon werden laut BITKOM-Schätzung in diesem Jahr rund 1,9 Millionen Stück in Deutschland verkauft.

Der Branchenverband forderte die EU-Kommission auf, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, um langwierige rechtliche Streitigkeiten auf Kosten der Computer-Nutzer zu vermeiden. Nach Ansicht des BITKOM verstößt deren Vorgehen gegen internationales Handelsrecht. In dem 1996 unterzeichneten "Information Technology Agreement" der Welthandelsorganisation WTO habe sich auch die EU verpflichtet, keine Einfuhrzölle auf IT-Produkte zu erheben. Einen mit dem europäischen Branchenverband EICTA erstellten Vorschlag zur möglichen Differenzierung zwischen IT- und anderen Monitoren, habe die EU bislang nicht übernommen, beklagte der BITKOM. (mb)