Bitkom: Bürokratie bremst Verbreitung von Handy-TV

25.09.2006
Bei der Einführung von Fernsehen per Handy könnte man nach Ansicht des Branchenverbandes Bitkom bereits sehr viel weiter sein, wenn nicht zu viel Bürokratie den Start neuer Angebote bremsen würde.

Vor allem die zögerliche Frequenzverteilung durch die Bundesländer wird von Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), kritisiert. So seien die Entscheidungen der dort zuständigen Landesmedienanstalten für die Branche schwer zu kalkulieren, weshalb es letztlich nur regionale Angebote gebe und das Handy-TV nicht richtig aus den Startlöchern komme. "Die Anbieter brauchen Planungssicherheit für ihre Investitionen. Auch deshalb sollten sich die Behörden schnellstmöglich auf ein bundeseinheitliches Vergabeverfahren für die Frequenzen einigen", forderte Rohleder.

Dabei dürfte die Verteilung der Frequenzen in den Augen des Bitkom kein Problem darstellen, denn bereits Ende 2005 habe eine Expertengruppe der Bundesnetzagentur gemeinsam mit der Wirtschaft einen Frequenzplan für die einzelnen Regionen vorgelegt. "Jetzt ist es an den Ländern, die Signale für diesen Zukunftsmarkt in Deutschland auf Grün zu stellen und die verfügbaren Frequenzen zuzuweisen", so Rohleder. Letztlich bremse das zögerliche Verhalten der Länder das Wachstum eines potenziellen Milliarden-Marktes. Dieser könnte nach Schätzungen des Verbandes im Jahre 2010 ein Umsatzvolumen von rund sechs Milliarden Euro haben. Seine optimistische Prognose begründet der Bitkom damit, dass bis 2010 in Deutschland wohl 20 Millionen fernsehtaugliche Handys verkauft werden. (hi)