Bischoff: "Der Mainframe lebt"

05.07.2006
Von Herrmann Gfaller

CW: Wie sieht es denn unter diesen Perspektiven mit Ihrer Sun-Partnerschaft für die gemeinsame Advanced Product Line (APL) aus?

BISCHOFF: Sie ist nicht auf 100 Jahre angelegt. Wir entwickeln und produzieren mit APL zwar eine gemeinsame Hardwareplattform, aber bei Bereichen wie Utility Computing liegen wir miteinander im Wettbewerb. Außerdem ist Sun sehr Solaris-lastig, während unsere Kunden unter mehreren Betriebssystemen wählen können.

CW: Nun sind Großrechner für Ausfallsicherheit, großen Datendurchsatz und hohe Auslastung konzipiert, Intel/AMD-Architekturen dagegen für Geschwindigkeit. Sind Letztere überhaupt für BS2000 geeignet?

BISCHOFF: Wir verfügen mit der Primequest-Familie bereits über eine Mainframe-robuste Intel-Hardware für eine BS2000-Emulation auf Linux beziehungsweise Windows. Aber bis diese Transformation abgeschlossen ist, gehen sicher noch zehn Jahre ins Land. Mainframe-Kunden werden wir auch in 20 Jahren noch haben. BS2000 wird weiterleben.

CW: Womit macht FSC im Rechenzentrum Geld?

BISCHOFF: Server, Storage, BS2000 und Professional Services, sprich das Enterprise-Geschäft, machen mit rund zwei Milliarden Euro ungefähr ein Drittel unseres Umsatzes aus. Davon sind etwas mehr als die Hälfte dem Dynamic Data Center zuzuordnen, wie wir unser Konzept für Utility-Computing nennen. Für 2008 haben wir uns vorgenommen, dass das Enterprise-Geschäft ungefähr die Hälfte des auf rund zehn Milliarden Euro geplanten FSC-Umsatzes ausmachen soll, wovon das RZ wieder etwa die Hälfte, besser etwas mehr, einbringen soll.

CW: Wie verteilt sich der Umsatz auf Intel/AMD-Architekturen, Unix-Systeme und BS2000?

BISCHOFF: Etwa ein Drittel des Enterprise-Umsatzes ist Intel-basiert. Genauer möchte ich nicht werden. Aber unsere Investitionen gehen vordringlich ins Dynamic Data Center.