Bis zu 4000 Dollar Belohnung fuer Denunzianten Kopfgeldjaeger sollen Verluste durch Raubkopien mindern

21.10.1994

MUENCHEN (CW) - Kopfgeld ist - zumindest im Software-Business - nicht mehr eine Sache der Vergangenheit. Fuehrende Hersteller versprechen neuerdings hohe Belohnungen dafuer, dass illegale Softwarekopierer preisgegeben werden.

Wie die "Financial Times" berichtet, bieten Softwarefirmen Betraege bis zu 4000 Dollar fuer Hinweise, mit denen sich die Nutzung von gefaelschten Softwareprogrammen unterbinden laesst. Zu diesem Zweck seien spezielle Telefonnummern eingerichtet worden. Die Herstellervereinigung Business Software Alliance (BSA), der Unternehmen wie Microsoft, Novell oder Lotus angehoeren, gibt zu bedenken, dass es sich in Spanien bei rund 88 Prozent aller Softwareprogramme um illegale Kopien handelt. In Frankreich seien etwa 66 Prozent der Pakete gefaelscht, waehrend in England zirka 49 Prozent der Anwender unberechtigte Applikationen verwendeten. Auch in Italien sei jedes zweite der eingesetzten Programme illegal - 1992 waren es laut BSA noch 86 Prozent. Hohe Einnahmen entgingen den Softwareanbietern darueber hinaus in den aussereuropaeischen Laendern Indonesien, Thailand, Pakistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 99 Prozent der Softwarepakete seien schwarz kopiert.