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BIOS-Nachfolger EFI macht Fortschritte

30.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Innerhalb der kommenden drei Monate wollen die Lanzgzeitpartner Microsoft und Intel ein Forum etablieren, dass eine neue Spezifikation namens EFI (Extensible Firmware Interface) in der PC-Branche verbreiten soll. EFI tritt an, das seit 23 Jahren gebräuchliche BIOS (Basic Input/Output System) abzulösen, das vor dem Start des eigentlichen Betriebssystems die Hardware eines Rechners initialisiert.

EFI soll deutlich flexibler sein als das inzwischen nicht mehr zeitgemäße BIOS und zudem den Boot-Vorgang erheblich beschleunigen (Computerwoche online berichtete). Der US-Hersteller und Direktvertriebs-Pionier Gateway verkauft seit November dieses Jahres einen ersten EFI-PC, weitere dürften im kommenden Jahr folgen.

Viele PC-Hersteller üben sich allerdings auch in Zurückhaltung, wohl wissend dass ihre Kunden vor allem in Unternehmen Stabilität bevorzugen (weswegen ja auch die längst überholten Diskettenlaufwerke nicht aussterben wollen). Phoenix Technologies, einer der größten BIOS-Hersteller, wird EFI nach eigenen Angaben erst in Erwägung ziehen, wenn es standardisiert ist. Außerdem hat das Unternehmen mit seinem "Core Management Environment" zunächst für Notebooks einen eigenen BIOS-Nachfolger entwickelt, Varianten für Desktops und Server sollen im kommenden Jahr folgen.

Trotzdem sind sich Experten einig, dass etwas passieren muss. "Realistisch betrachtet benutzen wir ein BIOS, das aus Patches auf Patches und Erweiterungen besteht, die ins Jahr 1982 zurückreichen", bringt Dean McCarron von Mercury Research die Sache auf den Punkt. "Es musste etwas passieren, um das aufzuräumen und neue Funktionen hinzuzufügen." (tc)