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Bio-IT-Markt bietet noch viel Potenzial

22.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Markt für IT-Produkte und -Services für das Gesundheitswesen wächst rasant. Den Marktforschern von IDC zufolge werden die Ausgaben in diesem Bereich von 18 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 38 Milliarden 2006 steigen. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von 24 Prozent.

Laut IDC-Analyst Mark Hall wachsen die Branchen Bio-Science und IT-Science zusammen. Der dadurch entstehende Markt, der Firmen aus den Bereichen Pharma, Healthcare, Forschung und Biotechnologie sowie staatliche Institutionen umfasst, gilt als lukrativ. Laut Hall geben Life-Science-Companies rund ein Drittel ihres gesamten Budgets für IT-Produkte und -Dienstleistungen aus. Angesichts der extremen Komplexität der Informationen in diesem Bereich sind vor allem die Anforderungen an die Speicherkapazität enorm. IDC-Schätzungen zufolge wird der Markt für Speichersysteme im Bio-IT-Markt bis 2006 auf zehn Milliarden Dollar wachsen. Als Beispiel verwies Hall auf ein vier Jahre altes Startup-Unternehmen aus der Lifescience-Branche, das bereits 26 Terrabytes installiert habe und dessen Storage-Bedarf sich alle neun Monate weiter verdopple. Um Speichersysteme dieser Größenordnung zu verwalten, steigen auch die Anforderungen an die CPU-Leistung. So verfügt die betreffende Firma

schon heute über ein 1800-Prozessoren-Cluster auf Linux-Basis sowie über ein Sun-Solaris-Cluster mit 500 CPUs.

Große Hersteller wie Compaq, IBM, Dell, Hewlett-Packard, Oracle oder Sun setzen daher verstärkt auf Kunden aus der Bio-IT-Szene. Laut Analyst Hall sind sie jedoch zunehmender Konkurrenz ausgesetzt. Vor allem die rund 300 IT-Anbieter mit dediziertem Branchenwissen hätten gute Chancen. "Der Markt verändert sich schnell und die Komplexität wächst", so der Experte. Dadurch sei es hier besonders wichtig, die Produktpalette auf die besonderen Anforderungen der Kunden auszurichten. (sp)