Suchmaschinen

Bing versus Google

22.09.2009
Von Arne Flick

Vermarktung

In Deutschland hat sich durch den Start der eingeschränkten Bing-Version an Googles Dominanz nichts verändert. Bei der Vermarktung sind daher vorerst keine größeren Verschiebungen zu erwarten. Wer für seine Kunden die größtmögliche Masse an Internet-Nutzern erreichen will, kommt an Google nicht vorbei. Bing besetzt vorerst nur eine Nische.

Bei der als Blended oder Universal Search bezeichneten Suche zeigt Google neben Texten auch Bilder, Videos oder Maps an.
Bei der als Blended oder Universal Search bezeichneten Suche zeigt Google neben Texten auch Bilder, Videos oder Maps an.

Mit Blick auf den amerikanischen Markt kann es vor allem durch die Kooperation von Bing und Yahoo zu einer neuen Situation kommen. Hier hat Bing eine realistische Chance, sich als starker Player neben Google zu etablieren.

Mehr Konkurrenz ist durchaus wünschenswert, denn das Suchmaschinen-Marketing wird wichtiger. Immer mehr Unternehmen geben dafür Geld aus. In ihrem Interesse ist es, dass sie nicht von einem einzigen Anbieter abhängig sind. Wann und in welchem Maße Bing auch in Deutschland als Marketing-Plattform an Bedeutung gewinnen wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise gelingt es der Microsoft-Maschine zunächst, sich in einzelnen Kategorien wie etwa der Videosuche als schlagkräftiger Konkurrent festzusetzen. Kurzfristig ist jedoch nicht mit einer signifikanten Verschiebung von Budgets für das Search Engine Marketing (SEM) zu rechnen.

Fazit und Ausblick

Die neue Konkurrenz im Suchmaschinenmarkt ist eine wohltuende Belebung. User können mit mehr Innovationen und damit auch besseren Leistungen rechnen. Werbetreibende erhalten in einem dynamischen Markt die Chance, ihre Strategien zu differenzieren und eine stärkere Verhandlungsposition aufzubauen.

Microsoft ist mit Bing zweifellos ein Achtungserfolg gelungen. Ein weltweiter Marktanteil von 30 Prozent ist in zwei bis drei Jahren für Bing denkbar. Das wäre ein riesiger Fortschritt und würde nicht zuletzt darauf beruhen, dass Microsoft gründlich gearbeitet hat. Helfen dürfte auch, dass der Hersteller seine Suchmaschine in Office-Anwendungen und andere Produkte integrieren wird. (ue)