Bill Gates beklagt restriktive Einwanderungspolitik der USA

08.03.2007
Der Microsoft-Gründer hat an ein Komitee des US-Senats appelliert, hoch qualifizierten Ausländern, die in den USA arbeiten wollen, keine Steine in den Weg zu legen.

Die Vereinigten Staaten lassen gegenwärtig rund 65 000 qualifizierte ausländische Professionals jährlich ins Land. Die Zahl derer, die eine Green Card für den dauerhaften Aufenthalt in den Staaten bekommen, ist derzeit auf 140 000 jährlich beschränkt. Ziel der US-Politik ist es zu verhindern, dass Ausländer den eigenen Bürgern die besten Arbeitsplätze wegschnappen. Außerdem waren die Einwanderungsbestimmungen angesichts der Bedrohung durch ausländische Terroristen verschärft worden.

Gates hält das Arbeitsmarkt-Argument für unsinnig. "Gut ausgebildete ausländische Experten werden das tun, was sie immer getan haben: Sie schaffen Arbeitsplätze", sagte der Softwaremilliardär vor einem Senatsausschuss, der sich mit den Themen Gesundheit, Erziehung, Arbeit und Renten beschäftigt. Der Microsoft-Gründer sprach sich im Namen der amerikanischen IT-Industrie gegen die restriktive Einwanderungspolitik aus, weil derzeit auch in den USA qualifiziertes Personal wieder knapp wird.

Die Einschränkungen hielten die weltweit qualifiziertesten und intelligentesten Menschen davon ab, in den USA zu arbeiten - und das, obwohl viele von ihnen an den besten Colleges und Universitäten des Landes ausgebildet worden seien. Experten, die in den Staaten studiert haben, müssen laut Gates auch die Chance bekommen, sich dort niederzulassen und zu arbeiten. Und wer eine befristete Arbeitsgenehmigung besitze und in seinem Job gut und wichtig sei, müsse seinen Aufenthalt problemlos verlängern können.

Sorgt sich umd as US-Bildungssystem: Microsoft-Gründer Bill Gates
Sorgt sich umd as US-Bildungssystem: Microsoft-Gründer Bill Gates
Foto: Microsoft

Gates warnte vor Nachteilen im weltweiten Wettbewerb um die besten Talente. Für die USA werde es "unendlich schwer", die technologische Führerschaft zu behalten, wenn diejenigen ausgesperrt würden, die für die Konkurrenzfähigkeit entscheidend seien. "Ich kann die negativen Effekte der restriktiven Einwanderungspolitik nahezu täglich bei Microsoft beobachten", sagte der Konzerngründer.