Software AG kommt mit kompletter, teils erweiterter Familie nach München:

Bildschirmvorführung von Systemsoftware

16.10.1981

DARMSTADT (je) - "Mehr Nutzen für den Anwender" auf der Basis des hauseigenen Produktprogramms will die Darmstädter Software AG (SAG) auf der SYSTEMS propagieren. Zur Verdeutlichung dieses Anspruchs wird die SAG die vorgestellten Produkte an Bildschirmen demonstrieren, die an einen in München stehenden Rechner gekoppelt sind. Auf diese Weise kann der Interessent sich mittels direkt vor Ort erläuterter Fallbeispiele informieren.

Vorstellen wollen die Darmstädter unter anderem eine erweiterte Version ihres Systems zur Direkt-Erstellung von Online-Anwendungen "Natural". Zu den neuen Features gehören zusätzliche Anweisungen, automatisches Bildschirmblättern, verbesserte Ausnutzung von Funktionstasten in Transaktionen und eine erweiterte Kommunikation mit dem Endbenutzer. Natural als Software-Tool drückt nach Darstellung der SAG den Aufwand bei der Erstellung von Anwendungssystemen auf zehn bis 20 Prozent gegenüber konventionellen Verfahren.

Natural in Kombination mit dem Datenbanksystem "Adabas" gibt dem Betreiber von Universalrechnern ein Werkzeug an die Hand, um auch mit geringerer "Systemkenntnis" seinen Rechner als Datenbankcomputer zu betreiben, unterstreichen die Darmstädter. Die Konzeption von Adabas und Natural, erläutern sie, macht es dabei möglich, daß komplette Anwendungen mit Datenverwaltung und Anwendungsprogrammen auf verschiedenen Rechnern (IBM-OS; -DOS; Amdahl; NAS etc.; Siemens-BS1000, BS2000, BS3000; Univac-OS9) unter verschiedenen TP-Monitoren wie Com-Plete, CICS, TSO, Tone-3, Shadow, Task-Master, Asmus, Cosmos oder UTM ohne jede Änderung betrieben werden können, wobei Natural die Anpassung der Masken an die Terminals automatisch vornimmt.

Für den Betrieb von TP-Anwendungen bietet die SAG mit dem Kommunikationssystem Com-Plete ("TP-ohne-Komplexität") nach eigenen Angaben ein Werkzeug, das nicht nur die Funktionen eines TP-Monitors mit interaktiver Maskenerstellung beinhaltet, sondern alle Komponenten (Editor, Dateiverwaltung, Spool-Anzeige, Testsystem), die zum interaktiven Aufbau und Betrieb von Online-Anwendungen mit konventionellen Programmiersprachen benötigt werden.

Mit ihrer "Datenbankmaschine", einem Software-Konzept, das den Betrieb von Batch-Verarbeitung, TP-Verarbeitung und Datenbankverwaltung aufgeteilt auf mehrere CPUs ermöglicht, will die SAG dem Anwender eine flexiblere Konfigurationsmöglichkeit in seinen Rechenzentren verschaffen. Dabei werde, heißt es, die benötigte Rechenleistung nicht mehr in einer "Mammut"-CPU, sondern durch mehrere über Kanal/Kanal-Verbindung gekoppelte Zentraleinheiten erbracht.

Der koordinierte Betrieb einer Datenbank auf einer CPU unter dem IBM-Betriebssystem VM mit Zugriff mehrerer virtueller OS-, DOS-, MVS-, CMS-Maschinen und die Möglichkeit, mehrere Zentraleinheiten über eine VTAM-Kommunikation über größere Entfernungen für den Austausch von Daten der Datenbank oder die Kommunikation mehrerer Com-Plete-Monitoren zu koppeln, demonstriert weitere Komponenten des "Net-Work"-Systems der SAG zum Aufbau einer verteilten Datenverarbeitung - so die Mitteilung aus Darmstadt.

Adabas-M, ein Datenbankverwaltungssystem für Digital Equipment-Rechner der Typen PDP- 11 und VAX bietet nach SAG-Darstellung Datenbanktechnologie für "Minirechner" und trägt der Tatsache Rechnung, daß sich die Leistungsfähigkeit der Minirechner nunmehr durchaus mit der von Großrechnern messen kann und den Aufbau von umfangreichen Anwendungen zuläßt. Mehrere Anwendungen mit Adabas-M seien in den letzten Monaten in "Produktion" gegangen.

Neben diesen bereits existierenden Produkten ist - so ein kurzer SAG-Ausblick - im Entwicklungszentrum in Darmstadt auf drei IBM 4341-kompatiblen Maschinen und einer Digital Equipment-VAX eine Vielzahl neuer Produkte in der Schmiede.

Informationen: Software AG, Hilpertstraße 20, 6100 Darmstadt, Tel.: 0 61 51/8 40 72.

Auf der SYSTEMS: Halle 2, Stand 2303/2402