Bildbearbeitungstool im Test: Gimp 2.4 RC 3

29.10.2007
Von Hans-Rolf Rautenberg
Das kostenlose Bildbearbeitungstool Gimp Version 2.4 wurde mit einigen neuen Werkzeugen ausgestattet. Lesen Sie hier, wie der Praxistest verlief.

Das kostenlose Bildprogramm Gimp gilt als schwierig bei der Installation, im Betrieb soll es öfter mal abstürzen. Im Test läuft die Freeware jedoch pro-
blemlos: Wer sich Gimp 2.4 RC3 von gimpusers.de besorgt, erlebt eine glatte Installation und ein stabiles Programm.

Gegenüber der letzten stabilen Version 2.2.17 zeigt Gimp nicht zuletzt Verbes-
serungen bei Auswahl und Montage. So lassen sich Rechteck- und Kreisauswahlen viel leichter als zuvor umformen, auch das Freistellwerkzeug bietet diese neuen Talente. Praktisch: Direkt beim Zuschneiden eines Bildes blendet Gimp wahlweise Hilfslinien für Goldenen Schnitt und andere Bildaufteilungen ein.

Ein neues Werkzeug wählt Portraits oder Produkte leichter aus: Man zieht zunächst eine Linie außen um das Hauptmotiv herum, dann malt man mit zwei getrennten Werkzeugen grob über Hauptmotiv oder Umgebung. Gimp soll die exakten Umrisse selbständig ermitteln, erzielt aber im Test keine perfekten Ergebnisse.

Auch die Fehlerkorrektur haben die Programmierer erweitert. So lassen sich rotge-
blitzte Augen nun leichter reparieren. Allerdings muss man vorab die Augenpartie grob mit Lasso oder Rechteck auswählen, sonst färben sich auch die Lippen schwarz. Flecken oder Pickel kaschiert das neue Heilen-Werkzeug. Es arbeitet ähnlich wie der altbekannte Kopierstempel, kopiert also benachbarte Pixel über eine Fehlerstelle. Die Besonderheit: Helligkeitsunterschiede zwischen Retusche-
bereich und Umgebung werden beim Heilen-Werkzeug ausgeglichen. So entstehen keine unschönen Korrektur-Ränder. Die Funktion eignet sich gut für kleine Störer. Sie versagt allerdings, wenn längere Störstellen beseitigt werden sollen, etwa ein Riss im Papier.

Neu ins Programm kam auch ein Dialog für typische Objektivfehler: So repariert Gimp stürzende Linien, die sich beim Fotografieren mit geneigter Kamera ergeben. Im selben Dialogfeld gleicht Gimp zudem durchgebogene Linien aus, die oft am Bildrand entstehen. Allerdings fehlen in diesem Dialogfeld Hilfslinien und eine Korrektur für schiefen Horizont.

Fazit: Gimp erledigt alle Grundaufgaben der Bildbearbeitung bei Kontrastkorrektur, Montage, Fehlerretusche und Webdesign. Die Oberfläche bleibt jedoch umständ-
lich, Präsentation und Verwaltung fehlen ganz.

Alternative: Paint.NET 3.1 ist ebenfalls kostenlos und dabei deutlich übersichtlicher (www.getpaint.net).

BEWERTUNG

Bildbearbeitung (40%): Note 3,0
Bedienung (30%): Note 3,5
Bildverwaltung (15%): Note 6,0
Online-Auftritt (10%): Note 3,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,0

GESAMTNOTE: 3,6

Anbieter:

Gimp-Users

Weblink:

www.gimpusers.de/gimp-download.php

Preis:

Freeware

Betriebssysteme:

Windows XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 1 GB