Voice Jahrestagung in Berlin

Bilanz: Erstes Treffen der CIOs

30.04.2013
Von Rolf Röwekamp und
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Anwenderverband Voice: Graswurzeln im Machtzentrum gesucht

Karin Quack, Redakteurin COMPUTERWOCHE
Karin Quack, Redakteurin COMPUTERWOCHE

Den alten "Crowd- und Graswurzel-Gedanken" vermisst Henning Stams, scheidendes Vorstandsmitglied des Anwenderverbands Voice und Vice President für Demand beim Aluminiumspezialisten. Damit spielt Stams auf die Gepflogenheiten der Vorgängerorganisation "CIO Circle" an, wo die Mitglieder einen großen Teil ihrer Arbeitsgruppen und Workshops selbst organisierten.

Viele werden jetzt sagen: Das haben wir kommen sehen. Tatsächlich hielt sich die Begeisterung über den Zusammenschluss mit dem CIOcolloquium bei vielen CIO-Circle-Mitgliedern in Grenzen. Sie fürchteten eine massive Veränderung der Organisationskultur, genauer gesagt: die Beeinträchtigung ihrer von Sachthemen getriebenen Grundlagenarbeit durch das Streben nach politischer Einflussnahme. Es sieht so aus, als sollten sie Recht behalten: Auf dem Gebiet der Lobby-Arbeit kann Voice bereits Erfolge vorweisen. Dafür funktioniert die Basisarbeit offenbar nicht mehr so gut wie im CIO Circle.

Doch eigentlich besteht zwischen diesen beiden Tatsachen keine kausale Verbindung. Die notwendigen Instrumente für eine Selbstorganisation der Mitglieder sind auch vorhanden. Woran hapert es also?Verändert hat sich möglicherweise die Mentalität der Beteiligten. Auch wenn man sich dessen nicht bewusst sein mag: Einem Verband, der sich als Stimme der IT-Anwender gegenüber der Bundesregierung positioniert, überlässt man gern mal die Organisation der Arbeitsprozesse.

Oft sind es vermeintliche Marginalien, die einen solchen Mentalitätswechsel herbeiführen. So fand das erste Jahrestreffen von Voice im Machtzentrum Berlin statt, während der CIO Circle seine Mitglieder gern in der "Provinz", beispielsweise in Darmstadt, versammelte. Einen Vorstand gab es bei der Vorgängerorganisation auch nicht. Als Ansprechpartner für Externe und Mitglieder diente ein "Initiativkreis". Wirklich nur Schall und Rauch? (qua)