Niedrige Kosten und Ausfallsicherheit mit Tape-Libraries

Big Data braucht Bandlaufwerke

15.04.2014
Von Andy Walsky

Kosten, Ausfallsicherheit und Innovation

Im Mai 2012 gaben zwölf Tape-Hersteller eine gemeinsame Erklärung ab, die die Bedeutung der Bandlaufwerke für Big Data bekräftigte. Darin wurden eine Reihe großer Unternehmen genannt, die Tape als Teil ihrer Speicherinfrastruktur nutzten, um besonders große Datensätze zu sichern. Auch die Langlebigkeit des Mediums und seine geringen Kosten wurden genannt, genauso wie hohe Datenintegrität und zahlreiche Schnittstellen zu unterschiedlichen Dateisystemen. Mit diesen positiven Eigenschaften spielt Tape in Sachen Kosten, Ausfallsicherheit und Innovation in der Ersten Liga der Speichermedien mit.

Gerade wenn es um Kosten geht, ist es dank der Standardisierung der LTO-Technik gelungen, große Kapazität, hohe Geschwindigkeit und energieeffiziente Performance mit den Möglichkeiten leistungsfähiger Möglichkeiten zum Datenmanagement unter einen Hut zu bringen. Forscher der Clipper Group berichten von Ergebnissen, die belegen, dass die Energiekosten für Festplatten im Vergleich zu Tape über einen Zeitraum von fünf Jahren 290-mal höher waren.

Dicht gepackt: Die aktuelle LTO-6-Generation speichert ganze 2,5 TByte pro Kassette.
Dicht gepackt: Die aktuelle LTO-6-Generation speichert ganze 2,5 TByte pro Kassette.
Foto: Overland

Im Lauf der zurückliegenden zehn Jahre hat sich Tape-Technik stetig weiter entwickelt. So stiegen die Transferraten von 21 GByte/h auf 1,3 TByte/h, und die Kapazität erhöhte sich von 40 GByte auf 6,25 TByte pro Cartridge. Abgesehen davon können diese haltbaren Kassetten einfach transportiert werden, was Vorteile bei der Lagerung von Daten an einem anderen Ort oder beim Transport sehr großer Datenmengen bedeutet.

Tape-Speicher ist bereits eine gute Lösung für Unternehmen, die Daten auf lange Sicht speichern und auf den idealen Mix aus Kapazität, Energieeffizienz und Mobilität setzen wollen. Und seitdem LTFS mit neuen Funktionen wie Drag & Drop-Funktionalität aufwartet, sehen Storage-Experten eine neue Welle von Tape in den Datenzentren der Welt.

Mischung aus HDD, Flash, Cloud und Tape

Die meisten Unternehmen werden gezwungen sein, verschiedene Speichermedien und -plattformen zu mischen, um sowohl kurz- als auch langfristige Ziele zu erreichen. Disk-, Tape- und Cloud-Speicher werden in unterschiedlicher Mischung mit dabei sein, um je nach Unternehmen eine effektive und nahtlose Lösung zu erreichen. Beim anhaltenden Anstieg der Datenmenge scheint es tatsächlich unwahrscheinlich zu sein, auf Tape verzichten zu können.

Auch in der Cloud spielt Tape eine wichtige Rolle. Ein White Paper des Information Storage Industry Consortium Ende des Jahres 2011, betitelt mit International Magnetic Tape Storage Roadmap, argumentierte, dass die Beständigkeit und die Möglichkeiten zur Verschlüsselung Tape ideal für den Einsatz im Hintergrund von Cloud-Speicher machen würde. Auch dass Tape-Speicher analog zu Cloud-Speicher weiter wachsen würde, wurde prognostiziert - immerhin mit einer Wachstumsrate von 45 Prozent bis 2015.

Heute ist Tape ein 2,3 Milliarden US-Dollar großer Markt, der seine Heimat in der Backup- und Archivierungsindustrie hat. Wenn Hersteller und ihre Partner im Channel ihren Kunden die am besten gemischte Speicherplattform für Big Data und Cloud anbieten wollen, sollten auch die guten alten Bandlaufwerke ein Bestandteil des Angebots sein. (cvi)