Vorstellung moeglicherweise erst im Herbst

Big Blue setzt auch bei einigen PCs auf den Power-PC-Prozessor

22.04.1994

MUENCHEN (CW) - Noch diesen Herbst sollen drei IBM-PCs das Licht der DV-Welt erblicken, die mit dem Power-PC-Prozessor ausgestattet sind.

Ueber den Zeitpunkt der Vorstellung gehen die Meinungen etwas auseinander: Waehrend sich Firmenoffizielle diesbezueglich nicht aeussern, wollen Quellen, die der IBM nahestehen, wissen, dass moeglicherweise noch im August 1994 mit einer Praesentation zu rechnen sei, eine Markteinfuehrung aber bis Oktober auf sich warten lassen koenne.

Die alle aus der Power Personal Systems Division stammenden Rechner will Big Blue zunaechst mit AIX in der Version 4.1 ausliefern. Bei den drei Computern soll es sich nach den vorliegenden Meldungen um ein Tischmodell, ein tragbares sowie ein mit PCMCIA-Einschueben ausgestattetes und an ergonomischen Anspruechen ausgerichtetes System handeln. Die Preise der Geraete sollen von 3000 bis 3500 Dollar an aufwaerts kalkuliert sein. Die IBM gab ferner an, dass mit der Unterstuetzung weiterer Betriebssysteme innerhalb von 60 Tagen nach der Vorstellung der drei PCs zu rechnen sei. Schon im Juli beglueckt Big Blue etwa 200 Unternehmen als Betatester mit Workplace-OS- und OS/2-Varianten.

IBM stattet das Tischmodell mit einer 270 MB grossen Festplatte, 16 MB Arbeitsspeicher, einem sogenannten Double-Speed-CD-ROM- Laufwerk, PCI-Bus-Erweiterungssteckplaetzen, Ein- und Ausgaengen fuer Audio und Video, externen Lautsprechern, einem Mikrofon sowie einem auf dem System-Board integrierten Netz-Controller aus. Maximal koennen aber auch bis zu 2 GB grosse Festplatten genutzt werden.

Der PC rechnet zunaechst mit der 601-Variante des Power-PC-Chips, die mit 66 Megahertz getaktet ist. William Nohilly, Vice-President fuer Systementwicklung der Power Personal Division, stellte aber schon hoeher getaktete Versionen in Aussicht. Mit einer Aufruestkarte soll es Anwendern moeglich sein, das System leistungsmaessig auf zukuenftige 604-Chips aufzubessern.

Wie der Tischrechner basieren das tragbare und das an ergonomischen Belangen ausgerichtete System zwar auf dem gleichen System-Board, allerdings brachte IBM bei letzteren die Stromsparvariante des Power-PC-Prozessors, die 603-CPU, auf.

Das Oekomodell gibt es mit einem TFT- oder einem "normalen" Display. Die Ausstattung entspricht in etwa der des Tischmodells. Mit einer dem Thinkpad nachempfundenen Tastatur und gewoehnlichem Display soll der Rechner rund 4000 Dollar kosten.

Der tragbare Rechner aehnelt IBMs Thinkpad, allerdings verfuegt er ueber eingebaute Lautsprecher sowie ein Mikrofon. Double-Speed-CD- ROM-Laufwerke oder ein Diskettenlaufwerk sind Wahloptionen.