Mehr als 10 000 Stellenstreichungen geplant

Big Blue muß Personal abbauen - erstmals auch Europa betroffen

05.04.1991

MÜNCHEN (CW) - Die IBM Corp. sinnt auf Reduktion ihre Belegschaft und hat dazu ein Programm entworfen, das mehr als 10 000 Mitarbeitern den Arbeitsplatz kosten könnte.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" sind im Gegensatz zu früher auch Niederlassungen außerhalb der USA betroffen. In den letzten Monaten habe Big Blue angedeutet, daß die Erlöse aus dem Verkauf des Laserdrucker- und Schreibmaschinenbereichs in Umstrukturierungen und Sozialpläne fließen sollen.

Bei früheren Plänen hatte die IBM sich in den meisten Fällen darauf beschränkt, älteren Mitarbeitern den Vorruhestand anzubieten. Dieses Mal sollen auch jüngere Mitarbeiter dazu gebracht werden, das Unternehmen zu verlassen.

Nach Angaben der US-Zeitung ist bis jetzt noch nicht abzusehen, wie viele IBMer bereit sind, ihren Arbeitgeber zu wechseln. Branchen-Insider gehen jedoch davon aus, daß die IBM ihre Belegschaft um einige Tausend Mitarbeiter reduzieren könne. Mit den Maßnahmen reagiert Big Blue auf seine verschlechterte Ertragssituation. Vor zwei Wochen mußte IBM-Chef John Akers einen herben Ertragseinbruch für das erste Quartal 1991 eingestehen, worauf der Aktienkurs innerhalb einer Woche um rund zehn Prozent absackte.