BI-Anbieter machen gute Geschäfte

23.08.2012
Von Lünendonk befragte Hersteller konnten 2011 ihre Umsätze um 19,3 Prozent steigern. Die Nachfrage verändert sich vom Reporting hin zu mehr Analytics.

Das vergangene Jahr war für die auf Business Intelligence (BI) und Business Analytics (BA) spezialisierten Softwareanbieter ein sehr gutes", lautet das Fazit der Analysten von Lünendonk anlässlich ihrer aktuellen Marktstudie zum deutschen BI-Markt. Demnach erzielten die Spezialanbieter - dazu zählt Lünendonk Softwarehersteller, die mindes-tens die Hälfte ihres Umsatzes mit BI-Lösungen erwirtschaften - 2011 hierzulande ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 19,3 Prozent. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen dieser Anbieter auf 421 Millionen Euro.

Das Gesamtvolumen des hiesigen BI-Markts für das zurückliegende Jahr taxieren die Lünendonk-Experten auf 1,1 Milliarden Euro. Damit durchbrach das Marktsegment erstmals die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze. Ein Jahr zuvor hatten sich die Einnahmen auf 950 Millionen Euro belaufen. In diese Gesamtrechnung fließen auch die BI-Umsätze der großen Softwarekonzerne wie IBM, Microsoft, Oracle und SAP ein.

Den Löwenanteil am Softwareangebot machen mit über 30 Prozent Lösungen für die Datenintegration rund um Extract, Transform, Load (ETL), Datenqualität und das Data Warehouse (DW) aus. In vielen Unternehmen lägen die Daten in unterschiedlichen Formaten, dezentralen Datenbanken oder ERP-Anwendungen vor, berichtet Mario Zillmann, Leiter Professional Services von Lünendonk. Die Herausforderung liege darin, für das Reporting und belastbare Prognosen eine vollständige, aktuelle und konsistente Informationsbasis zu schaffen.

Analytics stärker gefragt

Stark nachgefragt werden Lü-nendonk zufolge auch Anwenderwerkzeuge, die rund 29 Prozent ausmachen. Knapp ein Viertel der Einnahmen geht bereits auf das Konto von Fachlösungen für Business Analytics. Gerade analytische Funktionen seien derzeit gesucht, stellt Andreas Gödde, Director Business Intelligence von SAS Deutschland, fest. Dagegen schwinde der Markt für das klassische Reporting. Damit stiegen Gödde zufolge allerdings auch die Anforderungen an die BI-Lösungen. Während das Frontend für die Anwender möglichst einfach bedienbar sein müsse, gehe es im Backend darum, große, komplexe Datenmengen auswertbar zu machen.

Die Konzeption analytischer Lösungen sowie die Integration externer Daten und das wachsende Datenvolumen in Richtung Big Data sehen die Anbieter daher auch als größte Her-ausforderungen der nächsten Jahre. Dennoch bleiben sie optimistisch und rechnen weiter mit Wachstum. 2012 soll ihr Umsatz im Durchschnitt um rund 21 Prozent zulegen. (ba)