Bewegung bei Freiberufler-Börsen

19.01.2009
Etengo ist angetreten, um die Etablierten mit Kampfpreisen das Fürchten zu lehren.

Mit flotten Sprüchen verschafft sich derzeit das Startup Etengo in der Freelancer-Szene Aufmerksamkeit. Der Newcomer will sich mit einer Vermittlungsprovision von zehn Prozent zufriedengeben und diese auch transparent dokumentieren - "während der Markt bisher von Intransparenz und Margen von mindestens 25 bis 30 Prozent gekennzeichnet war", so Etengo in einer Mitteilung zum Markteintritt. Mit der geringen Provision komme man zurecht wegen "effizienter Prozesse und modernster Matching-Technologien".

"Für Projektanbieter eröffnen sich Einsparpotenziale von bis zu 15 Prozent, ohne dass sie sich langfristig an einen externen Procurement- oder Managed-Service-Partner binden müssen", behauptet der Gründer und Vorstandsvorsitzende Nikolaus Reuter. Die Vermittlung erfolge mit Hilfe des Web-Portals www.etengo.de, auf dem Unternehmen kostenfrei eintragen können, für welche Projekte sie Mitarbeiter suchen. Bevor ein Etengo-Vetriebsprofi die am besten geeigneten Selbständigen aussucht und telefonisch dem Projektbetreiber vorstellt, mustert er die Kandidaten mit einer "intelligenten Technologie", die den angeblichen Wettbewerbsvorteil ausmacht.

Den Freiberuflern selbst verspricht Etengo nicht weniger forsch "spannende Projekte und deutliche höhere Stundensätze". Als Vorteil sieht Reuter seine Spezialisierung: Das Startup bietet weder Jobs in Festanstellung noch Zeitarbeitsbeschäftigte an, sondern vermittelt nur IT-Freiberufler. Etengo begann Anfang des Jahres mit 15 fest angestellten und 25 externen Mitarbeitern in Mannheim. Neben Reuter als Vorstandsvorsitzendem gehören dem Vorstand Gerd Schorn und Andreas Nader an. Alle drei kennen bestens den Markt, da sie in der Personaldienstleistung zu Hause sind. Zuletzt waren sie beim Konkurrenten Hays beschäftgt. (hk)