Betrifft CW-Nr. 5152 vom 14. 12. 79, Kolumne "Software-Klamotte" Ihre Ausführungen in der Kolumne "Software-Klamotte" haben wir interessiert zur Kenntnis genommen. Wir sind jedoch nicht unbedingt der Meinung, daß wir die dort niedergelegte Kritik als Pro

18.01.1980

Betrifft CW-Nr. 51/52 vom 14. 12. 79, Kolumne "Software-Klamotte"

Ihre Ausführungen in der Kolumne "Software-Klamotte" haben wir interessiert zur Kenntnis genommen. Wir sind jedoch nicht unbedingt der Meinung, daß wir die dort niedergelegte Kritik als Produzent universeller Software-Pakete maulend einzustecken brauchen.

Aufgrund unserer umfangreichen Erfahrungen in der Entwicklung und im Vertrieb universeller Software haben wir sehr aufmerksam die Entwicklungen und die Bedürfnisse der Anwender beobachtet und analysiert.

Die Hardware-Hersteller stellen sieh mehr und mehr darauf ein, Computer-Systeme zu entwickeln, die ein stufenloses, voll kompatibles Aufrüsten von einem Basis-System bis hin zum Groß-System ermöglichen. Gleichzeitig ist festzustellen daß diese Computer-Systeme nicht nur technisch ausgereifter, sondern auch immer preiswerter angeboten werden. Diese Entwicklung erlaubt die Schlußfolgerung, daß weiterhin nur die Hardware-Hersteller erfolgreich sein werden, die neben der aufwärtskompatiblen Hardware auch aufwärtskompatible Software anbieten können.

Hieraus leiten wir wiederum für ADV/ORGA die Notwendigkeit ab, de Planung und Realisierung eines ganzheitlichen Software-Angebotes voranzutreiben, das auf breiter Ebene repräsentative Basis-Systeme bietet, die ebenfalls bis hin zum Groß-System aufstockbar sind.

Die interne Organisation sowie die externe Umwelt eines Unternehmens (Anwender) ändern sich ständig; zum Beispiel durch neue Märkte, Produkte oder Gesetze. Anwendungssoftware sollte deshalb Eigenschaften besitzen, die es erlauben, sie solchen Änderungen möglichst störungsfrei anzupassen.

Der technische Fortschritt erlaubt es, leistungsfähigere Hardware anzubieten. In der Regel sind neue Computer aber auch mit neuen Systemsoftware-Komponenten ausgerüstet. Gegen diesen raschen technischen Fortschritt sollte Anwendungssoftware möglichst stabil sein, da es aus Zeit- und Kostengründen nicht sinnvoll ist, Anwendungssoftware für jeden Rechner neu zu entwickeln.

Aus der langjährigen Erfahrung mit der Produktion und dem Vielfacheinsatz von "Seriensoftware" sowie aus der Erkenntnis der oben angeführten Störfaktoren hat ADV/ORGA ein Bündel von Techniken, Normen und Software-Werkzeugen erarbeitet und zu einem abgerundeten softwaretechnologischen Konzept zusammengefügt. Der Einsatz einer solchen Softwaretechnologie beginnt bei der Planung und erstreckt sich bis zur Realisierung der Anwendungssoftware. Die notwendigen Vorkehrungen zur Stabilisierung der Anwendungssoftware gegen die eingangs aufgeführten Störfaktoren werden also von vornherein beachtet und vorgesehen.

Eine derart konzipierte und entwickelte Anwendungssoftware erhält damit bereits planmäßig Eigenschaften, die

- eine spätere Wartung vereinfachen

- eine Steuerbarkeit durch den Benutzer zulassen

- Hardware und System-Software neutralisieren

- die Schulung und spätere Revision erleichtern.

Die wichtigsten Komponenten des softwaretechnologischen Konzeptes der ADV/ORGA lassen sich wie folgt skizzieren:

- Anwendungsfunktionen in Modul-Form

- Steuerbarkeit aller Dateien mit "variabler Ausprägung" über externe Parameter-Verwaltung

- wahlweise Kombination der gewünschten Anwendungsfunktionen (Moduln) nebst den dazugehörigen Datensegmenten

- Unabhängigkeit von der physischen Datenorganisation

- kompatible Datenbank- und Datenkommunikationsschnittstellen RDBS/KDCS mit entsprechender Programmarchitektur

- Normung durch formale Standards

- Automatisierung und Normung durch den Einsatz von Software-Tools.

Dies waren einige Facts, die Sie auch in Ihrer Kolumne angesprochen haben. Vielleicht erkennen Sie aus unserer kurzen Darlegung doch positive Ansätze zur Besserung in der von Ihnen angesprochenen Softwaresituation. Abschließend dürfen wir noch betonen, daß ADV/ORGA über tausend Software-Installationen in den letzten Jahren vorgenommen hat und im Bereich der standardisierten Software einen sehr expansiven Markt sieht.

Friedrich A. Meyer, Wolfgang Päkold, ADV/ORGA F. A. Meyer GmbH