Betrifft CW-Nr. 5 vom 1. Februar 1980: "Geräuschpegel bei Reißern und Separatoren", Seite 24 Das Thema Geräuschminderung bei unseren Maschinen ist nicht nur für den Kunden, sondern auch für uns äußerst aktuell. Wir sind bezüglich der Geräuschdämmung sei

21.03.1980

Betrifft CW-Nr. 5 vom 1. Februar 1980: "Geräuschpegel bei Reißern und Separatoren",

Seite 24

Das Thema Geräuschminderung bei unseren Maschinen ist nicht nur für den Kunden, sondern auch für uns äußerst aktuell. Wir sind bezüglich der Geräuschdämmung seit vielen Jahren nicht nur verbesserungsmäßig, sondern auch in bezug auf grundsätzliche, geräuscharme Konstruktionen aktiv tätig. Wir arbeiten in dieser Beziehung auch intensiv mit der Technischen Universität Berlin Fachbereich Akustik und Schwingungstechnik, Prof. Hubert, zusammen und sind außerdem Mitglied im Technischen Ausschuß des VDMA, Arbeitskreis "Lärmminderung geräuschintensiver Büromaschinen".

Aus eben diesen Tätigkeiten heraus wissen wir um die Fragwürdigkeit von Angaben zum Geräuschpegel von Maschinen wie sie üblicherweise gemacht oder genannt werden. Die heutige Praxis erlaubt es immer noch, diese Angaben zu machen, ohne Nennung des Meßverfahrens, ohne Nennung der Raumeigenschaften, ohne Nennung des zu verarbeitenden Materials und der dabei erzielten Arbeitsleistung.

Vergleiche auf der vorher geschilderten Basis sind für uns mit Fragezeichen versehen, vor allem auch deshalb, weil dem Beschaffer von Maschinen und Anlagen zur Zeit gar nichts anderes übrigbleibt, als die gemachten Angaben zu glauben.

Es sind derzeit starke Bemühungen im Gange, die Schallmessungen an Maschinen auf eine einheitliche Basis zu stellen, so daß entsprechende praktische Vergleiche wirklich gemacht werden können.

Wir sind sehr gerne bereit, in einem anerkannten, neutralen Institut unter standardisierten Bedingungen vergleichende Messungen an unseren Maschinen durchführen zu lassen. Dies ist für uns auch die Basis für Veröffentlichungen.

Mit dieser Meinung befinden wir uns durchaus in Übereinstimmung mit anderen Industriefirmen, die dem Thema Schall große Aufmerksamkeit widmen.

ppa. R. Wanner Böwe Maschinenfabrik GmbH, Augsburg

Betrifft CW Nr. 7 vom 15. 2. 1980: Leserbrief von Lore Kern-Bausch und Bernd G. Wenzel zum Thema "KDBS/KDCS-Schnittstellen"

Durch verschiedene Veröffentlichungen in der Fachpresse sind die kompatiblen Schnittstellen KDBS/KDCS aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung in das Blickfeld eines größeren Anwenderkreises gerückt. Diese Entwicklung ist durchaus positiv zu bewerten. Naturgemäß gibt es auch Stimmen, die den Schnittstellen kritisch gegenüber stehen, wobei die Argumente aber zum Teil aus einer Sicht kommen, die auf eine fehlende Praxisnähe schließen lassen. Konkret soll hier auf den Leserbrief von Kern-Bausch und Wenzel eingegangen werden:

Es ist keineswegs so, daß die Schnittstellen nur den Durchschnitt aus den vorhandenen Systemen - also eine Untermenge - abdecken und damit den originalen Systemen unterlegen sind. Die Analyse der bisher erstellten Schnittstellenumsetzer zeigt, daß über die Schnittstellen Funktionen angeboten werden, die in den Basissystemen nicht vorhanden sind. Dies trifft insbesondere auf die kompatible Systemdatei-Schnittstelle KSDS zu. Grundsätzlich kann man sagen, daß die vom Anwender benötigten Funktionen zur Bearbeitung von Datenbanken beziehungsweise Dateien auf einer systemneutralen Ebene vorhanden sind. Es muß kein Nachteil sein, wenn in einem Anwenderprogramm exotische Funktionen des Herstellersystems nicht angesprochen werden können: schon beim nächsten Releasewechsel würden doch dort sofort die Schwierigkeiten beginnen. Der Aufruf der Schnittstelle über einen CALL ist für den Anwender leicht zu überschauen. Bei einfachen Funktionen werden nur wenige Parameter gebraucht. Die Leserbriefautoren widersprechen sich selbst wenn sie behaupten, die Parameter seien meist überflüssig und bedeutungslos: offenbar haben sie für ihre eigenen Anwendungen nicht einmal die von den kompatiblen Schnittstellen angebotenen Funktionen benötigt.

Die Behauptung, durch die kompatiblen Schnittstellen wurde die Übertragbarkeit von Anwenderprogrammen sogar verschlechtert, ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen absolut unrichtig. Es gibt bereits seit Jahren viele Programme und Verfahren, die auf verschiedenen Systemen bis auf Quellprogrammebene voll kompatibel sind. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Autoren wohl nicht alle einschlägigen Kurse über kompatible Schnittstellen besucht haben: die schon oben genannte Schnittstelle KSDS als Untermenge der allgemeinen KDBS-Schnittstellen sind offensichtlich nicht bekannt, denn sonst könnte die Aussage, die Anwenderprogramme sollten außer bei DB- und DC-Verfahren systemabhängig bleiben, nicht aufgestellt werden.

Was die Autoren schließlich als Alternativen anzubieten haben zeigt, wie weit sie von der Praxis entfernt stehen müssen: weder der Einsatz eines "weitverbreiteten Herstellersystems", noch die Neuentwicklung eines DB/DC-Systems und schon gar nicht die Normung und Durchsetzung einer allen Anforderungen gerecht werdenden Schnittstelle wären mit dem gleichen Aufwand wie die Definition und Entwicklung der kompatiblen Schnittstellen KDBS/KDCS möglich gewesen. Aber vielleicht war der Leserbrief auch nur als Beitrag zur Faschingszeit gedacht, das Datum könnte es vermuten lassen. So ist auch die besorgte Frage von Dieter Eckbauer in der CW vom 29. 2. 80, ob die geäußerte Kritik denn nicht ernstgenommen würde, nicht ganz unbegründet:

Dr. Kurt Fischer

Böblingen