Die AM-Installation
Adressograph-Multigraph hat in Herts eine IBM 370/125 (256 K) mit vier Platten 3330, vier Bandeinheiten, sechs Bildschirmen 3277 und zwei Druckern 3284 (Lokal).
Software: DOS/VS (Release 32), Grasp VS, Shadow II, neun ISAM- und DA-Dateien online.
HERTS (Kent) - Durch Einsatz eines anderen TP-Monitors ist im englischen Adressograph-Multigraph-Betrieb in Herts der tägliche RZ-Betrieb von 18 auf 12 bis 14 Stunden reduziert worden. AM hatte im Dezember 1975 nach fünf Monaten CICS-Betrieb die IBM-Software durch den TP-Monitor Shadow II von Altergo ersetzt.
Vier Monate nach der, Umstellung stellten die AM-Datenverarbeiter jetzt fest: Während der Online-Betrieb unter CICS/VS 70 bis 75 Prozent der CPU-Zeit verbrauchte, benötigt die TP-Partition unter Shadow nur noch 17 Prozent der CPU-Zeit für die bisherigen Aufgaben und insgesamt 25 Prozent einschließlich zusätzlicher Aufgaben. Für die CICS/VS-Anwendung waren 120 K real und eine über 500 K große Partition erforderlich - die heutige Shadow-Partition umfaßt 76 K (davon 2 K real).
Kein Paging mehr
Nach der Umstellung bietet die Anlage jetzt genügend Realspeicher, für alle Partitions, so daß in der Praxis nahezu kein Paging erfolgt. Es wurde insgesamt so viel CPU-Zeit für Spool sind Batchverarbeitung frei, daß die tägliche Betriebszeit im Rechenzentrum je nach Arbeitsanfall um bis zu 33 Prozent reduziert werden konnte.
Nach AM-Feststellungen liegt die Antwortzeit jetzt durchschnittlich unter einer Sekunde - das ist dreimal schneller als vorher bei der reinen IBM-Lösung. Mit der gleichen TP-Hardware lassen sich jetzt mehr Transaktionen durchführen. Während CICS/VS in den ersten fünf Monaten täglich etwa einmal "abstürzte", gab es in den ersten vier Shadow-Monaten keinen Systemausfall wegen des TP-Monitors.
Assembler statt Cobol
Die AM-Programmierer sind der Meinung, daß der Umgang mit dem englischen TP-Monitor Shadow einfacher sei als mit CICS. Sie mußten zur Umstellung die TP-Programme teilweise neu schreiben, um die Shadow-Funktionen besser auszunutzen. Obwohl bisher fast ausschließlich in Cobol programmiert worden war, begann man zu weiteren Performance-Verbesserung unter Ausnutzung von Shadow-Makros die TP-Programme in Assembler nochmals neu zu schreiben.
"Ich würde das selbst nicht glauben"
Der EDV-Leiter von Adressograph-Multigraph: "Ich würde solchen Angaben nicht trauen, wenn ich das nicht selbst erlebt hätte." Er fährt sechs verschiedene TP-Anwendungen mit insgesamt 20 Programmen: Realtime-Verbuchung von Zahlungseingängen, Abfragen von Konten, Buchungen, Kunden- und Personaldaten sowie Datenerfassung.
Die Kostenrechnung ist ganz einfach: Shadow II (in Deutschland von Zeda für einen Kaufpreis ab 39 000 Mark kostet AM "nahezu
dasselbe wie vorher CICS". Die Leitungssteigerung ist gratis. -py