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265 Entwickler betroffen

Betriebsrat: Ericsson baut Forschungsabteilung in Backnang ab

12.03.2008
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Ericsson-Werkes in Backnang soll geschlossen werden. Das teilte der Betriebsrat am Dienstag mit und kündigte gleichzeitig Protest gegen die Pläne des schwedischen Telekommunikationsunternehmens an.

Insgesamt seien 265 Entwickler betroffen, sagte ein Sprecher. Im Werk Backnang (Rems-Murr-Kreis) sind über 600 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen gab dazu keine Stellungnahme ab und verwies auf eine Betriebsversammlung, die für den heutigen Mittwoch in Backnang geplant sei. Wie vielen Mitarbeitern gekündigt werde, sei noch nicht klar, sagte ein Unternehmenssprecher.

Seit einem Jahr wehrt sich der Betriebsrat gegen Pläne des schwedischen Konzerns, die Zahl der Beschäftigten in Backnang zu verringern. Den Angaben zufolge soll der Abbau der Entwicklungsabteilung bis Ende 2008 erfolgen. Der Ericsson-Vorstand begründe dies damit, dass die Zahl der Entwicklungsstandorte des Konzerns in den letzten Jahren stark zugenommen habe.

Der Betriebsrat schloss nicht aus, dass der Standort Backnang von Ericsson auf lange Sicht ganz geschlossen werde. Das Unternehmen hatte im Januar 2006 das Werk vom Telekommunikationsunternehmen Marconi übernommen. Erst im Januar hatte der finnische Handyhersteller Nokia angekündigt, seine Fertigung aus Bochum zum großen Teil ins rumänische Cluj zu verlagern, und damit bei Beschäftigten und in der Politik heftigen Protest ausgelöst. (dpa/tc)