Betrieb und Weiterentwicklung uebernimmt EDS EKO-Stahl verabschiedet sich komplett von der eigenen IT

27.04.1995

EISENHUETTENSTADT (CW) - Weil sich das Unternehmen kuenftig auf das Kerngeschaeft Stahlerzeugung konzentrieren will, hat die EKO-Stahl GmbH einen Outsourcing-Vertrag mit EDS Deutschland geschlossen. Seit dem Inkrafttreten des Abkommens am 1. Maerz 1995 hat EKO die komplette Informationsverarbeitung an den Ruesselsheimer Dienstleister abgegeben. Darueber hinaus uebernimmt EDS die 52 DV- Mitarbeiter des Stahlerzeugers.

Die deutsche Niederlassung der General-Motors-Tochter betreibt die zentrale und dezentrale DV inklusive Netzwerk und Software- Entwicklung fuer EKO. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren und ein Volumen in dreistelliger Millionenhoehe.

Im kommerziellen Bereich bedeutet das die Uebernahme des IBM- Rechenzentrums (IBM 9121, Modell 511, 30 MIPS) mit SAP-R/2- und Individualanwendungen. An dezentralen Anwendungen sind zwei PPS- Systeme im Stahl- und Kaltwalzwerk vorhanden.

Das erste ist ein zehn Jahre altes Individualprogramm, das seit der Inbetriebnahme des Stahlwerks auf PDP-11-Rechnern von Digital laeuft. Im Kaltwalzwerk ist man dabei, eine moderne PPS-Loesung auf Client-Server-Basis einzufuehren. Die ersten Systeme wie Betriebsdatenerfassung und Produktionsprogrammbildung laufen bereits. Der Vollausbau soll 1996 erfolgen, dann kommen laut Eberhard Koepstein, EDS-Account-Manager fuer Eisenhuettenstadt, die Terminierungs- und CAQ-Funktionen dazu.

"In der ersten Stufe verwenden wir ausschliesslich Individualprogramme, in der zweiten setzen wir Loesungen eines Softwarehauses ein, das sich auf die Stahlbranche spezialisiert hat", berichtet Koepstein weiter.

Ausserdem betreibt EDS das Netzwerk des Stahlerzeugers, das aus FDDI, Token Ring und Ethernet besteht. Es integriert neben dem Host und den Systemen mittlerer Datentechnik - sieben PDP 11 und ein Tandem-Rechner - 950 Datenendgeraete.

Fuer Auftragseingang und -abwicklung sowie die Fertigungssteuerung setzt EKO ein eigenentwickeltes System auf Adabas/

Natural-Basis ein, das kuenftig von EDS betreut und gegebenenfalls weiterentwickelt wird.

Ueber die vorhandene IT-Infrastruktur hinaus wird EDS eigenen Angaben zufolge die gleiche Client-Server-basierende PPS-Loesung auch in dem geplanten EKO-Warmwalzwerk und im Hochofenwerk einfuehren, sobald dieses die faellige Totalmodernisierung hinter sich hat. "Die geplanten Investitionen fuer EKO belaufen sich auf rund eine Milliarde Mark, das wird auch Auswirkungen auf den Ausbau der Informationstechnik haben", sagt Koepstein, dessen Arbeitgeber laut Vertrag die DV bei EKO nicht nur betreuen, sondern auch weiterentwickeln soll .