Best Practices in IdM-Projekten

03.07.2007
Von Sebastian Mennicke

Für den Betrieb gewappnet sein

Auch wenn die Lasttests erfolgreich vorgenommen wurden, das System in die Produktion überführt und an den Betrieb übergeben worden ist, können noch Probleme auftauchen. Wenn sich aufgrund äußerer Bedingungen wie gesetzlicher Änderungen alle Benutzer an einem Stichtag in einer Portal-Anwendung anmelden wollen, kann die Zahl der Logins schnell alle Prognosen übertreffen. Das mag zunächst nach einem Fall für ITIL und Capacity-Management klingen. Kritisch ist allerdings, dass es sich bei IdM-Systemen um gemeinsam genutzte Infrastrukturen handelt. Eine Fehlfunktion in einer integrierten Anwendung kann die gesamte Infrastruktur beeinträchtigen und somit Nebenwirkungen auf alle anderen Systeme haben. Umfangreiche Last- und Integrationstests sind daher als Präventiv-Maßnahmen unumgänglich.

IdM als Corporate Lifestyle

Auch die kompletteste IdM-Lösung wird ein Schattendasein fristen, solange nicht im ganzen Unternehmen das Bewusstsein für die Nutzung der IdM-Dienste geschärft wird. Dazu müssen zunächst die organisatorischen Voraussetzungen und Finanzierungsmodelle geschaffen werden. Um die Nutzung der IdM-Services zu forcieren, sind Entscheidungen des Managements erforderlich. Idealerweise gibt es im Unternehmen bereits einen IT-Blueprint-Prozess, nach dem die IdM-Lösungen abgenommen und als strategischer Baustein vorgeschrieben werden.

IdM ist nicht als einmaliges, abgeschlossenes Projekt, sondern als fortlaufender Prozess zu betrachten. Es muss gelebt werden und sich in der IT-Strategie des Unternehmens verankern. Nur so ist die Nutzung der IdM-Services sicherzustellen und die Ausbreitung proprietärer Insellösungen zu unterbinden. Wer eine Corporate Identity hat, sollte am "Corporate Identity Management" nicht sparen. (kf)