Oracle Senior IT

Database Award 2012

Besseres Datenmodell - bessere Suchergebnisse

15.03.2012
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Branche spielt herausragende Rolle

CW: Welche Rolle spielt denn die Branche in Ihrem Modell?

Ich gehe davon aus, dass es sehr unterschiedliche Sichtweisen bei der Anschaffung oder Erneuerung einer Applikation gibt. Ein Top-Entscheider auf strategischer Ebene hat andere Kriterien als der potenzielle Nutzer auf operativer Ebene und der wieder andere als der IT-Verantwortliche des Unternehmens. Anwendungs-Software spiegelt immer die Begrifflichkeit und Funktionalität der Anwendung wider. In diesem Sinne spielt die Branche, in der die Software angewendet wird, eine herausragende Rolle.

CW: Das Problem scheint dabei die Begrifflichkeit zu sein und die geringe Standardisierung.

Ja. Es geht in meinem Ansatz darum, Anwendungs-Software unter obigen Gesichtspunkten objektiver zu klassifizieren, die Beziehungen zwischen Applikationen deutlich zu machen und so zu beschreiben, dass man Produkte findet, die die geforderte Funktionalität erfüllen. Das soll unabhängig davon sein, welchem Akronym -GIS, ERP, AVA, PLM, AGVS etc - der Hersteller seine Software zugeordnet hat. Die standardisiert beschriebenen Dienste - die Objektinformation der Software-Beschreibung - und die definierten Dienstleistungen - die Metainformation über die Software - können entsprechend den funktionalen Anforderungen Basis für Ausschreibungen sein.

CW: Wie ist denn der Zusammenhang zum Datenmodell?

Über diese Begrifflichkeit, mit der sich die funktionalen Anforderungen zum Management von Facilities mittels IT-Unterstützung beschreiben lassen, bin ich auf ein verallgemeinerbares Datenmodell gekommen. Die Verallgemeinerung resultierte auch daraus, weil CAFM sich durch viele möglichen Schnittstellen zu anderen Applikationen wie ERP, DMS, EMS oder GIS auszeichnet. Aber ohne meine jahrelange IT-Erfahrungen auf Gebieten wie CAD im Bauwesen und Maschinenbau, PMS (Projektmanagement-Software), GIS (Geoinformationssysteme), ERP, DMS sowie AVA (Ausschreibung Vergabe Abrechnung im Bauwesen) wären mir sicherlich diese Ideen nicht gekommen. Interessanterweise haben einige CAFM-Hersteller bei der gemeinsamen Datenübernahme das Datenmodell für die Dokumentation ihrer Software geeigneter als ihre bisherige Beschreibung gefunden.