IBM gibt neues DB2-Release jetzt auch für Deutschland frei:

Bessere Performance erweitert Einsatzspektrum

28.02.1986

STUTTGART (CW) - Kurz nach der US-Freigabe (siehe CW Nr. 7 vom 14. 2.1980, Seite 1) stellt die IBM Ihre neue DB2-Version nun auch für den deutschen Markt vor. Release 2.0 des relationalen Datenbanksystems soll einen verbesserten Support von IDV-Werkzeugen gewährleisten, aber vor allem auch den operationalen Einsatz mit Transaktionsverarbeitung effizienter machen.

Die Restrukturierung des DB2-Katalogs ermöglicht laut Anbieter mehr gleichzeitige Verarbeitung und verbessert die Performance-Charakteristik des Katalogs. Erweiterungen der Puffertechniken sollen zu Verbesserungen vor allem bei sequentiellem Tabellen-Scan und beim Schreiben von Puffern führen.

Neben den Verbesserungen bei der Pfadauswahl für den Datenzugriff, die zu weniger I/O-Operationen führen und mit weniger Prozessorzeit ablaufen können, wurde die

"Explain"-Anweisung neu eingeführt. Mit dieser Anweisung kann sich der Datenbankadministrator über im Workload des DBMS's vorkommende SQL-Anweisungen Informationen geben lassen, die ihm aufzeigen, wie schwerwiegend die Anforderungen an das DBMS einzustufen und welche Indizes besonders nützlich sind. Dabei lassen sich die Zugriffsmethoden einzelner SQL-Anweisungen überprüfen und daraus Tuningmaßnahmen für das Datenbankdesign ableiten, ohne die Anwendungsprogramme anpassen zu müssen.

Mit DFHSM einen Schritt in Richtung Automation

Accounting-, Statistik- und Trace-Funktionen sind in eine einheitliche Instrumentation Facility zusammengefaßt worden, die die Daten für den DB2-Performance-Monitor festhält. Einen Schritt in Richtung Automation sieht der Hersteller in dem jetzt möglichen Einsatz des MVS Data Facility Hierarchical Storage Manager (DFHSM) für das Management der Volumes, auf denen DB2-Daten gespeichert sind. Ferner wurde die Funktionalität der Dienstprogramme ausgebaut, um einen flexiblen Einsatz zu ermöglichen und ein breiteres Spektrum abzudecken.

Darüber hinaus verspricht der Marktführer Erweiterungen des relationalen Modells: Mit dem Exit für Feldprozeduren werde es jetzt möglich, Daten intern im DB2 verschlüsselt zu speichern. Die Möglichkeit, Nicht-Null-Werte als Standardmaßnahme zu spezifizieren, erlaube es flexibler als bisher auf die Bedürfnisse von Anwendungen einzugehen.

DB2 Release 2 kann in der Extended Recovery Facility (XRF) Umgebung eingesetzt werden. Die Umschaltung des Datenbanksystems erfolgt jedoch durch den Bediener. Ein Hauptziel dieses Releases ist, die Performance von DB2 zu verbessern.

Viele zusätzliche Änderungen, die Funktionen der Transaktions-, Endbenutzer- und Dienstprogrammverarbeitung betreffen, sind intern im DB2 nach außen nicht sichtbar vorgenommen worden. Diese Erweiterungen reduzieren die Anzahl der Instruktionen, die erforderlich sind, um DB2-Funktionen auszuführen, und verbessern IBM zufolge die Effizienz der I/O-Operationen. Die Verfügbarkeit von DB2 Release 2 ist für das 2. Quartal 1986 geplant.

Der Performance-Monitor für DB2 ist ein neues Programm, das beim Performancemanagement für das relationale DBMS Unterstützung bietet.

Das Produkt gibt dem DV-Manager sowie den System- und Datenbankadministratoren Informationen über DB2-Performance in grafischer und tabellarischer Form in unterschiedlichem Detaillierungsgrad.

Bei der Arbeit mit DB2 PM wird der Benutzer in einem menügesteuerten Dialog durch die Funktionen geführt, wobei er unterstützt durch Standardannahmen und Auswahllisten Optionen angibt. Ferner besteht Zugriff auf Hilfsfunktionen. Die im Dialog angeforderten Berichte werden vom System zur Ausführung an die Hintergrundverarbeitung weitergegeben. Die Reports geben Auskunft über System-Performance I/O-Aktivität, Locking, DB2-Anwendungsaktivität und -transitzeit, Details über SQL-Anweisungen sowie formatierte DB2-Trace-Sätze.

Die Verfügbarkeit ist für das 4. Quartal 1986 geplant. Die monatliche Gebühr wird mit 2535 Mark angegeben, die Einmalgebühr beträgt 75 400 Mark.

Als dritte Komponente wurde jetzt auch SQL/DS Release 3.5 freigegeben: Die neue Version soll in den Bereichen Archiv-Verarbeitung, Datenbankwiederherstellung und Fehlerdiagnostik Verbesserungen bringen. Aufbauend auf Release 3 unterstützen die Erweiterungen dieser Produktversion den Einsatz von SQL/DS als universelles Datenbankmanagementsystem. Damit soll der Einsatz des SQL/Data System für transaktionsorientierte Anwendungen und für Anwendungen mit umfangreichem Datenvolumen noch besser unterstützt werden.